DRK Meiningen Comeback für das Schnelltestzentrum

Antje Kanzler
Das Schnelltestzentrum in der Anton-Ulrich-Straße in der ersten Jahreshälfte. Da das Testen gerade wieder stark an Bedeutung gewinnt, wird der DRK-Kreisverband die Anlaufstelle für Testwillige wieder öffnen. Voraussichtlich am kommenden Donnerstag. Foto: Marko Hildebrand-Schönherr

Jeder Tag bringt gerade neue Corona-Dramatik und neue Spielregeln. Das Testen erlebt nun wohl ein Comeback. Der DRK-Kreisverband Meiningen will daher im Laufe der nächsten Woche sein Schnelltestzentrum in der Anton-Ulrich-Straße reaktivieren.

 
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Meiningen - Ende Juli war Schluss im früheren Textilladen in der Anton-Ulrich-Straße. Der DRK-Kreisverband räumte die Tische, Trennwände, Sitzgelegenheiten und medizinischen Utensilien raus und den Aufsteller weg. Nur noch 100 Testungen in der ganzen Woche machten das Corona-Schnelltestzentrum entbehrlich, das größtenteils Ehrenamtliche betreuten. Helfer wurden immer wenigstens drei gebraucht: für Einlass und Datenaufnahme, für den Schnelltest und das Führen von Listen. Der Verwaltungsaufwand war groß, denn die Tests mussten genau dokumentiert werden für die Abrechnung. Zu Spitzenzeiten überprüfte das Team rund 280 Besucher am Tag auf eine mögliche Ansteckung. Jetzt soll die Abstrichstelle wiederkehren. Die aktuelle Corona-Politik von Bund und Land erfordern wieder Testzentren.

Im Kreisverband Meiningen des DRK ist man darauf vorbereitet und hofft, am kommenden Donnerstag, 25. November, loslegen zu können. Silvana Klett, zuständige Mitarbeiterin für Bildung und Soziales, und Andy Schmidt aus der Buchhaltung, der sich schon im Frühjahr – damals als Ehrenamtskoordinator – um das Testzentrum gekümmert hatte, verfügen über die nötigen Erfahrungen, um eine solche Anlaufstelle für Testwillige ein weiteres Mal auf die Beine zu stellen. Auch wenn diesmal einiges anders ist. „Seit August gibt es gesetzliche Neuerungen zum Betreiben einer Abstrichstelle“, sagt Andy Schmidt. Man müsse zwingend bei einer App angemeldet sein und die Daten online erfassen. „Die Voraussetzungen dafür mussten erst geschaffen werden. Wir hatten uns dazu ein anderes Schnelltestzentrum in Schmalkalden angeschaut.“ Ein Warn-App-Drucker mit Kamera wurde benötigt und ein Laptop. Um für die Corona-Warn-App freigeschaltet zu werden, brauchte das DRK aber vor allem eine sogenannte Drittbeauftragung vom Landratsamt, sozusagen eine Betreibererlaubnis. Die hat der Kreisverband am gestrigen Freitag bekommen. „Außerdem mussten wir eine passende Räumlichkeit finden. Ein glücklicher Zufall ergab diese Woche, dass das Gebäude in der Anton-Ulrich-Straße noch nicht neu vermietet ist.“ Am Donnerstag wurde es dem Roten Kreuz zur Nutzung überlassen. Anfang der nächsten Woche wird das leere Ladenlokal neu einzurichten sein mit Trennwänden und Möbeln. „Die Vorschriften besagen, dass wir einen Eingangs-, einen Warte-, einen Test- und einen zweiten Wartebereich brauchen, am besten im Einbahnstraßensystem“, erläutert Andy Schmidt.

Nach dem jetzigen Stand werden weiterhin im Normalfall nur die üblichen Schnelltests vorgenommen. Lediglich bei einem positiven Befund wird sofort noch ein PCR-Test angeschlossen und das Ergebnis ins Labor gebracht. Die erfassten Kontaktdaten senden die Helfer noch am Abend ins Landratsamt, damit im günstigsten Fall am nächsten Morgen die Kontaktverfolgung beginnen kann. Allerdings gibt es momentan aufgrund der hohen Fallzahlen erheblichen Verzug.

Geöffnet haben soll das neue alte Schnelltestzentrum zunächst wochentags von 15 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 12 Uhr. „Wir wollen es erst mal anlaufen lassen, denn wir können nicht davon ausgehen, dass die Nachfrage gleich wieder so stark sein wird. Aber wir werden die Öffnungszeiten bei Bedarf anpassen“, versichert Silvana Klett.

Bauen kann sie dabei auf ein Team aus Mitarbeitern der Geschäftsstelle und des ambulanten Pflegedienstes, die nach ihrer Arbeit das Testzentrum betreuen werden. „Wir fangen mit drei Leuten an. Es können sich gern noch Helfer bei uns melden“, lädt sie ein. Für diese ehrenamtliche Tätigkeit gibt es eine Aufwandsentschädigung bis zur Höhe der Ehrenamtspauschale. Die etwa 30 Helfer vom Frühjahr und Sommer – das Testzentrum war vom 12. April bis 30. Juli betrieben worden – leisteten so viele Stunden, dass sie die Pauschale zumeist längst ausgeschöpft haben. Geöffnet war damals täglich, teils auch am Samstag, teilweise neun Stunden am Tag, insgesamt rund 600 Stunden. In dieser Zeit wurden 8234 Abstriche bei Schnelltests geprüft. „Wir hatten viele Helfer dabei, die das vor oder nach ihrer Arbeit gemacht haben – Schichtarbeiter, Ehrenamtliche aus dem Verband, aber auch Rentner“, erzählt Andy Schmidt.

„Bei den Ehrenamtlichen möchten wir uns herzlich bedanken für ihren Einsatz. Manche von ihnen haben 180 bis 200 Stunden abgeleistet. Sie sind in der Zeit ein großartiges Team geworden, haben größtenteils alles Notwendige allein organisiert. Und dabei entwickelten sich sogar bleibende Freundschaften“, weiß der Mitarbeiter des DRK-Kreisverbands. Das Hintergrundmanagement – von der Materialbestellung bis zu den Dienstplänen – war in der DRK-Geschäftsstelle angesiedelt.

Übrigens betrieb der DRK-Kreisverband Meiningen von April bis Juni auch noch ein Schnelltestzentrum in Zella-Mehlis, das allein von den Bergwachtkameraden aus Oberhof und Zella-Mehlis, komplett ehrenamtlich, an zwei Wochentagen betrieben wurde. 670 Tests haben sie hier vorgenommen. Auch waren DRK-Helfer im April und Mai – immer zu dritt – als mobiles Testteam in der Rhön, im Grabfeld, im Werratal und in Oberhof unterwegs, solange die Nachfrage dafür groß genug war. Vielleicht wird sie es bald wieder sein.

An weiteren Standorten in der Region Meiningen werden in der kommenden Woche Schnelltests durchgeführt:

• Meiningen-Dreißigacker, Berg-Apotheke, Am Hölzlein 4: Individuelle Termine für nach telefonischer Anmeldung unter Tel. (03693) 88 15 01

• Meiningen, Praxis für Klassische Homöopathie Katrin Müller: Am Dreieck 3, (Testung nur für Selbstzahler, keine kostenlosen Tests): Montag, Mittwoch und Freitag 17.30 - 18 Uhr

Individuelle Termine nach telefonischer Absprache unter Tel. (03693) 75 319

• Wasungen, Physiotherapie Bernhard Wölfing, Meininger Straße 11: (Testung nur für Selbstzahler, keine kostenlosen Tests) Termine nach telefonischer Anmeldung unter Tel. (036941) 80 39 80

Mittwoch 11.30 - 13 Uhr, Donnerstag: 13 - 14.30 Uhr

• Kaltennordheim, Hausarztpraxis Dr. Strauß: Wilhelm-Külz-Platz 2, 36452 Kaltennordheim (Termine werden über die Internetseite https://strauss.rhoen-aerzte.de/ vergeben)

Da sich die Öffnungszeiten der Schnelltestangebote auch kurzfristig noch ändern können, rät das Landratsamt, sich vorab unter www.lra-sm.de/schnelltest zu informieren.

• Samstag, 20. November:

7.30 - 13.30 Uhr „Impfen ohne Termin“ an allen Thüringer Impfstellen mit BioNTech/Johnson&Johnson, ohne Voranmeldung auch in Meiningen-Dreißigacker, Dr. Romberg-Straße 1

Die nächsten Termine für den Halt des Impfbusses in der Meininger Region:

• 26. November – Meiningen Kaufland (14.30 – 16 Uhr), Obermaßfeld-Grimmenthal Gasthaus Zur Linde (16.15 – 17.15 Uhr), Jüchsen Markt (17.30 – 18.15 Uhr), Rentwertshausen Wendeplatz Ladestraße (18.30 – 19.15 Uhr), Untermaßfeld Obere Hofstätte (19.30 – 20.15 Uhr)

• 27. November – Schwarza Haus der Vereine (20 – 20.30 Uhr), 28. November – Meiningen Bushaltestelle Landratsamt (16 – 17 Uhr), Walldorf Wendeschleife Freier Platz (17.15 – 18 Uhr), Wasungen Busplatz (18.15 – 19 Uhr).

Sie können Ihren Impftermin auch telefonisch vereinbaren unter (03643) 49 50 490. Erreichbarkeit: Mo., Die., Do. jeweils 8 – 17 Uhr, Mi., Fr. jeweils 8 – 12 Uhr.

Impftermine kann man zudem jederzeit online buchen unter:

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