DRK lud Gäste in Kaltensundheim ein Türen auf zu Omas und Opas „guten Stuben“

Schauen, wo und wie die Angehörigen in der Tagespflege die Zeit verbringen – das wollten viele. Hier sitzt man gerade im Spiele-Zimmer zusammen. Foto:  

Die DRK-Tagespflege und die bald eröffnende Seniorenwohngemeinschaft in Kaltensundheim ließen jetzt hinter die Kulissen blicken – auch mit Hilfe der stolzen Gäste der Tagespflege als Quasi-Hausherren.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die Hüpfburg vor dem Kulturhaus, wo die DRK-Tagespflegeeinrichtung „Sonnenrose“ ihren Sitz hat, zeigte es: Vom Urenkel bis zu interessierten Senioren waren alle willkommen beim Tag der offenen Tür. „Eine sehr gelungene Veranstaltung“, sagt Jeanine Dietz, Geschäftsführerin des DRK Senioren-, Pflege- und Betreuungszentrums Meiningen, das Betreiber der Tagespflege ist. „Unsere Senioren hatten Sitzfleisch bis in den Abend und es kamen bestimmt an die 200 Besucher, über den Tag verteilt“, resümiert sie. Die Gäste besichtigten die Räumlichkeiten, die am 31. Mai vor einem Jahr endlich eröffnet werden konnten und seitdem den Bedarf an Betreuung vor Ort für noch mobile Rhönerinnen und Rhöner decken. 18 Plätze stehen hier von früh bis zum Nachmittag zur Verfügung – manche Gäste sind mehrmals die Woche, manche nur an einem Tag da. Dass sie nun sogar an einem Samstag gern hierherkamen, zeigte: Das Miteinander und die Betreuung gefallen. Bunte Bastelarbeiten und Beschäftigungsmaterial, mit dem die Betreuerinnen ihre Gäste geistig fit halten, waren am Samstag ebenso zu besichtigen wie die funktionalen und zugleich liebevoll eingerichteten „guten Stuben“. Kurzum: Das Konzept wurde griffig vorgestellt.

Auch der Spaß kam nicht zu kurz – zum einen hatte das DRK einen Alleinunterhalter bestellt, es gab Bratwürste, Getränke und Waffeln. Zum anderen ließen es sich die Tagesgäste nicht nehmen, auch selbst Programm zu machen: Es wurde gesungen und Arthur Spiegel spielte auf der Mundharmonika sowie Brigitte Büchner auf der Konzertina. Dass eine Junggesellenabschieds-Truppe vorbeischaute und Bräutigam Paul Salzmann einige Damen im Tanz schwenkte, sorgte für zusätzliche Freude. Der Vorstandsvorsitzende des DRK-Kreisverbandes Meiningen, Matthias Schneider, besuchte ebenfalls das gelungene Fest. Über den Besuch von Helmut Schuchardt, seines langjährig tätigen Vorgängers, freuten sich viele der Tagesgäste auch – denn mit dem DRK Meiningen waren etliche von ihnen jahrelang (auch als Aktive in dieser Gemeinschaft) verbunden.

Die „Sonnenrose“ ist in den letzten Wochen übrigens noch einmal weiter aufgeblüht: Auch der Garten hinterm Haus ist jetzt vervollkommnet worden. Es gibt einen Barfußpfad und das Gras beginnt langsam zu sprießen. „Eine gute Errungenschaft“, sagt eine der Mitarbeiterinnen, denn nun könne man die kleinen Spaziergänge nah am Haus noch mehr genießen.

Wohn-Angebot ab 1. Juni

Für Menschen, die noch relativ selbstständig sind, aber gegebenenfalls Hilfe in Anspruch nehmen möchten, bietet das Mehrgenerationenhaus im ehemaligen Kindergarten in Kaltensundheim ein passendes Angebot, ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem DRK entwickelt. Am 1. Juni soll es eröffnet werden. In der unteren Etage bietet es Platz für elf Mieter, oben werden junge Leute einziehen. Die Räume der Senioren-WG sind so gut wie fertig, eine Gemeinschaftsküche und ein Wohnzimmer als Angebot zum Treff komplett und die Wohnräume bekommen gerade noch die letzten Details, bevor die Mieter sie beziehen können. Alle Zimmer haben unterschiedliche Größen, teilweise Terrassen und Balkon – ein großer Garten drumherum wird noch angelegt; er war am Samstag in einer Animation zu sehen. Vor allem aus dem Raum Kaltensundheim und Hohe Rhön kommen die Mietanfragen, berichtet Jeanine Dietz. Neugierig waren am Samstag viele – nicht nur die ehemaligen Kindergarten-Mitarbeiterinnen, die ihr altes Haus fast nicht mehr wiedererkannten. Es ist nach langem Leerstand mit dem Projekt von Andreas Pabst und Klaus Zander von der Südthüringer Fachwerk-& Altbau Sanierungsgenossenschaft vor dem Abriss gerettet worden.

Wer wollte, konnte im Übrigen auch den Fahrdienst des DRK testen, der vom Kulturhaus zum Mehrgenerationenhaus fuhr. R. Filler/I. Friedrich

Autor

Bilder