Booster-Impfung Mögliche Nebenwirkungen nach der dritten Impfung

Julia Hawener
Claudia Kreil (rechts) vom Impfzentrum am Robert-Bosch-Krankenhaus verabreicht eine Auffrischimpfung gegen das Coronavirus. Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Risikogruppen in Deutschland können sich seit September die dritte Corona-Impfung spritzen lassen. Doch mit welchen Nebenwirkungen ist zu rechnen? Erste Erhebungen aus den USA zeigen die häufigsten Impfreaktionen.

 
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Seit einigen Wochen können sich vollständig geimpfte Risikogruppen in Deutschland den dritten Corona-Piks abholen. Diese sogenannte Booster-Impfung soll verhindern, dass der Impfschutz gerade bei immungeschwächten Personengruppen nachlässt.

Expertinnen und Experten sind sich allerdings nicht einig darüber, ob eine dritte Dosis tatsächlich nötig ist. Gerade deshalb, weil die Frage nach möglichen Nebenwirkungen bisher nicht eindeutig geklärt werden konnte. Denn in den Zulassungsstudien der Corona-Impfstoffe waren nur wenige Personen ein drittes Mal geimpft worden. Doch nun zeigen erste Erhebungen der amerikanischen Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC), mit welchen Nebenwirkungen die Geimpften rechnen müssen.

Häufigsten Reaktionen bei Corona-Drittimpfung

Mit der App „V-Safe“ der CDC konnten dreifach Geimpfte ihre Nebenwirkungen protokollieren und der Gesundheitsbehörde melden. Von 2,2 Millionen Drittgeimpften übermittelten bislang rund 22.000 Menschen ihre Erfahrungen. Im Schnitt bekamen die Teilnehmenden die Booster-Impfung 182 Tage nach der zweiten Impfung.

Das Ergebnis der Umfrage-Auswertung zeigt, dass die Nebenwirkungen der dritten Impfung weitgehend die gleichen sind, wie sie auch nach den beiden ersten Impfungen mit mRNA-Impfstoffen auftreten konnten. So klagten 74,9 Prozent über Schmerzen an der Einstichstelle. 56 Prozent fühlten sich müde oder angeschlagen und 43,4 Prozent hatten Kopfschmerzen. Auch das Paul-Ehrlich-Institut sammelt mit der App „SafeVac 2.0“ Daten zu Nebenwirkungen der Drittimpfung.

Wer kann sich die Booster-Impfung abholen?

Auffrischungsimpfungen in Deutschland sind derzeit nur für bestimmte Personengruppen vorgesehen. Die Gesundheitsministerkonferenz hat bereits Anfang August beschlossen, dass unter anderem Senioren ab 60 Jahren eine weitere Spritze mit einem mRNA-Vakzin von Biontech/Pfizer oder Moderna bekommen können - frühestens sechs Monate nach der vollständigen Impfung und nach „individueller Abwägung, ärztlicher Beratung und Entscheidung“.

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Auch Bewohnerinnen und Bewohner in Einrichtungen mit vulnerablen Gruppen, beispielsweise in Pflegeheimen, oder Personen mit einer Immunschwäche oder bestimmten Autoimmunkrankheiten können sich den dritten Piks abholen. Nur bei letzter Gruppe empfiehlt auch die Ständige Impfkommission (Stiko) eine Booster-Impfung. Eine generelle Empfehlung für Senioren oder andere Altersgruppen ohne spezielles Risiko hat die Kommission bisher nicht erteilt.

Auch mit Astrazeneca Geimpfte sind aufgelistet

Unabhängig vom Alter oder Vorerkrankungen können sich auch Pflegekräfte, Krankenhauspersonal oder all diejenigen impfen lassen, die bisher ausschließlich mit einem Vektorimpfstoff von Astrazeneca oder Johnson & Johnson geimpft worden sind. Voraussetzung für die Auffrischungsimpfung ist auch hier, dass die Zweitimpfung mindestens sechs Monate zurückliegt.

Nachdem die Impfzentren Ende September ihre Türen für Impfwillige geschlossen haben, ist eine Auffrischung bei Betriebs- sowie Hausärztinnen und Hausärzten möglich.

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