Zur Konfliktlösungen stellt das Moderatorenteam vier Varianten gegenüber: „Bei Konflikten will ich immer gewinnen (will sich durchsetzen)“, „Konflikte vermeide ich lieber (wegen der Harmonie?)“, „bei Konflikten gebe ich lieber nach“, „in Konflikten suche ich Kompromisse.“ Mehrheitlich zogen die Teilnehmer die Kompromisslösung vor. Was können Auslöser solcher Konflikte sein? Auch da fiel den Bedheimern manches ein, wie beispielsweise Lärmbelästigung durch Motoren, Maschinen zu unüblichen Zeiten, Müll verbrennen, Hundehaufen, Neid, Missverständnisse (auch zwischen Vereinen), Jung und Alt, ein falsches Wort zur falschen Zeit et cetera. Auch dazu wurden Lösungsmöglichkeiten besprochen.
Natürlich können mit diesen drei Dorfgesprächen nicht gleich alle Probleme gelöst werden. Aber man kommt sich persönlich näher, wird gesprächsbereiter und erlegt sich selbst eine größere Akzeptanz auf. Und wenn mancher bei einem Spaziergang mit seinem Hund sich solcher Gespräche erinnert und den Hundehaufen nicht am Weg/auf dem Gehweg liegen lässt, dann ist doch schon etwas erreicht oder? Die Moderatoren Ute Waldenburger und Stephan Schnurreverstanden es mit Gefühl, pädagogischen Geschick und einem Schuss Humor, sich in die Gemeinschaft einzubringen. Übrigens ist auch Haina in das Projekt „Dorfgespräche“ eingestiegen.
Info
Diskurs
ist ein 1999 gegründeter, gemeinnütziger Verein mit Sitz in Jena mit dem Anliegen, Angebote in der politisch-sozialen Bildung zu machen. Seine Ziele bestehen in der Stärkung von Demokratie, demokratischer Kultur und Partizipation. Aktuell ist der Diskurs e. V. Träger fünf verschiedener Projekte, darunter die „Dorfgespräche“. Moderiert werden die Dorfgespräche von Mitgliedern des Diskurs-Mitarbeiterteams, die über langjährige Erfahrungen in den Bereichen Demokratie- und Vielfaltspädagogik, Fortbildung und Training, Coaching und Organisationsentwicklung verfügen. Für den jeweiligen Ort, der sich für dieses Projekt interessiert und mitmachen möchte, entstehen keinerlei Kosten. Gefördert werden die „Dorfgespräche“ durch das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (TMBJS) und „Denk Bunt“ im Rahmen des Landesprogramms für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit.
Dorfgespräche
sollen einen Begegnungsraum schaffen, um miteinander ins Gespräch zu kommen, aber auch um den Wohnort mitzugestalten. Sie sollen dazu beitragen, die Stärken im Dorf zu erkennen, sie besser einzusetzen und sich bei verschiedenen Gelegenheiten mit einzubringen. Über Gespräche hinweg entsteht auch ein gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl, das verlorene gegangene Werte wieder an die Oberfläche holt. Es geht dabei um Themen, die den einen oder anderen ohnehin beschäftigen, wie es die „Dorfgespräche“ thüringenweit zeigen. Dabei wird auch Neues entdeckt, wenngleich man es eigentlich schon kennt. Wenn viele Einwohner mitmachen, kommt man mit manchen ins Gespräch, mit denen man noch nie geredet hat. Und es könnten im Ergebnis solcher Gespräche auch kleinere oder größere Projekte ins Leben gerufen werden, die gemeinsam in die Hand genommen werden.