Verdis Opern sind geeignet für openair. Wer schon mal erlebt hat, wie in der Arena von Verona ein Werk des großen Italieners zum Spektakel gemacht wird, der wird nicht widersprechen. In Erfurt gab es in den drei Jahrzehnten, in denen die Domstufenfestspiele erfolgreich das Sommerloch füllen und auch Publikum anlocken, das nicht ins Opernhaus geht, auch schon Freiluft-Verdi. 2017 einen „Troubadour“ und 2012 sogar die selten gespielten „Lombarden“. „Nabucco“ war eigentlich für 2020 geplant, musste dann aber aus den leidigen Gründen verschoben werden. Nach der neuen Zeitrechnung stammen Konzept und die Grundzüge seiner Umsetzung also aus der Zeit davor; sprich vor dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Guy Montavon hat natürlich recht, wenn er sagt, dass man heute nicht einfach am aktuellen Kriegsgeschehen vorbei inszenieren kann. Gerade bei Opern, in denen es um mehr als nur Herz, Schmerz, Intrige und Happy End geht.