Der stürmische Dauer-Druck schnürt den SVD in der eigenen Hälfte ein und lässt die Fehlerquote schon im Spielaufbau steigen. Jüchsen dreht das Spiel innerhalb von gerade einmal vier Minuten. Erst muss André Bussemer nach einem Blackout in der Dietzhäuser Abwehrkette nur noch Torhüter Toni Hirsch umkurven (9.), dann steht Julian Hummel nach einer Hermann-Flanke am zweiten Pfosten frei (11.) und schließlich kann auch der Kapitän selbst nach einem erneuten Dietzhäuser Fehlpass sich die Ecke aussuchen. 1:3 nach 13 Minuten.
Innerhalb von vier Minuten ist das Spiel entschieden. "Wir haben es danach noch zwei-, dreimal probiert, ruhig von hinten rauszuspielen, aber das klappte nicht. So mussten wir alle Bälle lang schlagen. Von uns kam so kein Fußballspiel mehr zustande", stellt SVD-Kapitän Hannes Joost ernüchtert fest: "Jüchsen war einfach individuell stärker."
Und doch spielt der Titelanwärter noch nicht Fußball in Perfektion. Nach dem 1:4 durch Torjäger Philipp Panzner kurz vor der Pause (wieder nach einem unnötigen Ballverlust in der Dietzhäuser Abwehr) schafft es Jüchsen in Halbzeit zwei nicht, die eigene Überlegenheit in Tore umzumünzen. Das 1:5 fällt erneut nur, weil Dietzhausen den Gast durch einen weiteren kapitalen Fehler zum mühelosen Vollstrecken einlädt.
Aufstieg kein Thema
So will auch Mike Beßler nichts von einer Unschlagbarkeit seiner Mannschaft wissen: "Wir hatten bislang Gegner, die alle hinten drin standen." Erst kommende Woche wisse man wirklich, wo man stehe. Am nächsten Sonntag empfängt Jüchsen Landesklasse-Absteiger Viernau, die Woche darauf muss man nach Walldorf. Es folgt Kaltensundheim. Wohl auch deshalb habe man das Thema Aufstieg intern überhaupt noch nicht besprochen, sagt Beßler. "Das ist auch nicht die Zielstellung."
Auf den SV Dietzhausen wartet nach der höchsten Niederlage seit dem 1:6 gegen Angstgegner Struth-Helmershof vor eineinhalb Jahren am nächsten Sonntag eine leichtere Aufgabe. Man ist in Obermaßfeld zu Gast; da, wo man vor einem Jahr selbst 6:1 siegte.