Die Schützen zum Vogelschießen Schießen für jedermann

Der Vorstand der Schützengesellschaft: Heiko Höfner, Tobias Trommer, Frank Lützelberger (hintere Reihe von links), Ralf Stegner, Nicole Schubert und André Funke (vorne von links). Foto: privat

Das Sonneberger Vogelschießen steht vor der Tür und daran werden auch die Schützen einen Anteil haben. Geplant sind unter anderem Schießen für jedermann. Die Privilegierte Schützengesellschaft hat auch einen neuen Vorstand gewählt.

 
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Die „Privilegierte Schützengesellschaft Schießhaus Sonneberg von 1851 e.V.“ hat kürzlich einen neuen Vorstand gewählt. Bis auf einen Neuzugang zum erweiterten Vorstand durch André Funke als Sportleiter bleiben alle anderen Positionen besetzt wie gehabt. Vorstandsvorsitzender ist Tobias Trommer, erster Stellvertreter Heiko Höfnerhinten und zweiter Stellvertreter Frank Lützelberger. Zum erweiterten Vorstand gehören Schatzmeister Ralf Stegner, Schriftführerin Nicole Schubert und Sportleiter André Funke. Der Verein dankte allen bisherigen und neuen Vorstandsmitgliedern für ihre erfolgreiche Arbeit.

Eine lange Geschichte

Schützenverein haben eine lange Tradition. In ihrer heutigen Form entstanden sie im frühen 19. Jahrhundert in Folge der napoleonischen Kriege. Ihre Ursprünge haben sie in aber in den mittelalterlichen Städten. Älteste urkundliche Erwähnungen von Schützengilden stammen aus dem Jahr 1139. Viele der alten Schützengilden bestanden fort. In ihnen fand auch der Wandel vom Brauchtum zur Sportart statt, indem durch das Schießen auf die Zielscheibe Zufallsschüsse minimiert und das exakte Messen eingeführt wurde. Die Mitglieder bestanden zunächst vielfach aus Kriegsveteranen, wie der bisherigen freiwilligen Heeresverbände, etwa des Lützowschen Freikorps. Neben gesellschaftlichen und sozialen Aspekten kamen den Schützenvereinen lange Zeit auch politische Funktionen zu. Im Vormärz (1815–1848) wurden die Schützenvereine zu wesentlichen Trägern nationaldemokratischer Opposition gegenüber der einzelstaatlichen Fürstenherrschaft und blieben dies bis weit in die Gründerzeit hinein. Schützenfeste wie das Vogelschießen gehören zur Tradition dazu.

Schützenvereine sind heute auch Sportvereinen. Der Deutsche Schützenbund organisierte sich erfolgreich in den entsprechenden internationalen Dachverbänden und entwickelte sich zur sicheren Medaillenbank bei Olympischen Spielen.

2015 verkündete die Kultusministerkonferenz in Deutschland, dass das Schützenwesen als Kulturformen in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen wird. 2016 erfolgte die Auszeichnung im Sinne des Übereinkommens zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes der Unesco.

Das 178. Sonneberger Vogelschießen vom Samstag, 2. Juli, bis Sonntag, 10. Juli, auf dem Schießhausplatz gehört zur Sonneberger Tradition, an der die Schützen beteiligt sind.

Am 2. Juli um 16 gibt es zum Bieranstich Böllerschüsse. Am 3. Juli findet um 15 Uhr ein kleiner Schützenumzug Stadtkirche zum Festzelt statt. Danach wird der Schützenkönig proklamiert, der bereits am 15. und 16. Juni um den Pokal des Landrates gekämpft hat. Am 4. Juli gibt es Schnupperschießen für jedermann.

Am 5. Juli ist ab 16 Uhr der „Tag der Schützen“, wo jedermann zehn kostenlose Schüsse mit dem Luftgewehr im im Schützenhaus abfeuern darf. Am 6. Juli startet um 17 Uhr der Ausscheid um den Pokal der Stadt Sonneberg. Am 7. Juli um 17 Uhr ist das Volksgaudischießen geplant und am 8. Juli wieder der Ausscheid um den Pokal der Stadt. Höhepunkt ist der 10. Juli mit dem traditionellen Vogelabschuss.

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