Durch das Fehlen der Erzieher könne weder ein Früh- noch ein Spätdienst abgedeckt werden. Das heißt, die Betreuungszeiten verkürzten sich, in einigen Gruppen massiver als in anderen. „Dann entsteht für die Eltern eine Stresssituation“, schilderte die Stadtverwaltungsmitarbeiterin. Denn sie müssten sich dann gegenüber ihrem Arbeitgeber rechtfertigen. „Da entstehen Ängste in den Familien. Bei einigen geht es sogar um die finanzielle Existenz“, sagte Annika Ansorg und betonte, dass sich die Pandemie zu vielen Kettenreaktionen führe.
„Ich ziehe den Hut vor allen, die in dieser Situation noch nicht aufgegeben haben“, sagte sie in Richtung Kindergartenleitung. Sie bewundere die Teams, die trotz aller Probleme versuchten, den Kindern das Gefühl zu geben, dass alles gut sei.
Zurück zur Schließzeit?
Ob es sinnvoll ist, im kommenden Sommer wieder Schließzeiten einzuführen und so dafür zu sorgen, dass die Erzieher in den Einrichtungen etwas Ruhe fänden und Liegengebliebenes erledigen könnten, wollte Stadträtin Cornelia Köster (Freie Wähler) wissen. „Das ist nicht mehr zeitgemäß und auch nicht nötig“, antwortete Annika Ansorg. Das Personal könne im laufenden Kindergartenjahr seinen Urlaub nehmen. Über die Sommermonate hinweg sehen sowieso weniger Kinder in den Tagesstätten untergebracht. „Das Team jeder Einrichtung fragt bei den Eltern gezielt den Bedarf ab und kann daraufhin den Dienstplan aufstellen“, schilderte sie.
Wie viele Gruppen wegen Corona geschlossen werden mussten, wollte Thomas Bischof (Freie Wähler) wissen. Im Oktober seien es zehn Gruppen gewesen, die zeitweise komplett zu Hause bleiben mussten, informierte Annika Ansorg.
Um den Kindergartenalltag mit all den Beschränkungen besser meistern zu können, nutzten Erzieher und Kita-Leiterinnen auch die Angebote, die ihnen der Kita-Fachberater des Landratsamtes Schmalkalden-Meiningen unterbreite, antwortete Annika Ansorg auf die Frage von Marco Bader (CDU) nach eben solchen Lehrgängen oder Schulungen. „Diese Weiterbildungen haben mal die Seelsorge zum Inhalt, mal geht es darum zu lernen, sich in Stresssituationen richtig zu erhalten“, nannte die Fachbereichsleiterin Beispiele.