Das Thema Geschenke sorgt ebenso für Zündstoff. Fink ist überzeugt, dass es weniger wichtig ist, einen bestimmten Betrag für das Präsent auszugeben, sondern das Geschenk persönlich auszusuchen mit dem Ziel, dass es dem Geburtstagskind gefällt. Wenn man nicht wisse, was das Kind sich wünscht, könne man die Eltern fragen oder besser noch selbst mit dem eingeladenen Kind überlegen.
„Kinder können sich was wünschen, aber letztendlich sollte es ja immer noch eine Überraschung sein“, sagt Fink. Teure Präsente, die sich manche Familien nicht leisten könnten, müssten nicht sein, sagt auch Kerstin Landenberger. „Kinder haben meistens Wünsche, die nicht viel Geld kosten“, sagt sie. „Sie geben sich oft mit Kleinigkeiten zufrieden.“
Fink und Landenberger sind beide keine Fans von allzu großen Gastgeschenken. „Der Hintergrund ist, dass man Kindern den Frust ersparen möchte, wenn sie nicht im Mittelpunkt stehen, weil sie nicht das Geburtstagskind sind und sie daher auch was bekommen“, erklärt Fink. „Doch es ist auch wichtig, dass man sieht, heute bin nicht ich der- oder diejenige, die im Mittelpunkt steht, sondern das Geburtstagskind.“ Teilweise ist es so, dass das Gastkind mit einem größeren Geschenk nach Hause kommt als das, was es dem Geburtstagskind gebracht hat – weil manche Eltern sich auch hier gegenseitig übertrumpfen wollen.
Die Pädagogin ist davon überzeugt, dass die Kleinigkeiten oder Süßigkeiten, die die Kinder bei Spielen gewinnen, ausreichend sind. „Eine Kleinigkeit ist in Ordnung, aber das muss keine riesige Tüte sein“, sagt Landenberger. Stattdessen findet sie etwa ein gemeinsames Foto zur Erinnerung schöner. „Wenn jemand eine Polaroid-Kamera hat, könne man ein Bild machen und das den Kleinen anschließend mitgeben“, schlägt sie vor. „Fotos lassen sich mittlerweile auch ziemlich schnell daheim ausdrucken, sodass Kinder eine bleibende Erinnerung haben.“