Die Bürde eines Namens Wer war Walther von Goethe?

Walther von Goethe. Foto: Agentur

In einem Vortrag steht am kommenden Dienstag der Enkel von Johann Wolfgang von Goethe im Mittelpunkt – Walther Wolfgang von Goethe. Beleuchtet wird die Bürde des großen Namens.

 
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Mit einem Vortrag, organisiert vom Förderverein Goethemuseen und Goethegesellschaft Ilmenau-Stützerbach, können Goethefreunde Näheres über die Familie von Goethe erfahren. Steffi Böttger ist nicht nur Schauspielerin und Autorin aus Leipzig, sie tritt am Dienstag, dem 30. Mai, um 18.30 Uhr im Parkcafé auch als Referentin auf. Sie spricht über: „Unruhe und das ganze Durcheinander oder Die Bürde des großen Namens Walther von Goethe“.

Als im April 1818 der erste Enkel im Hause Goethe zur Welt kommen sollte, zog sich der Großvater, Geheimrat Johann Wolfgang von Goethe, nach Jena zurück. Die Meldung, am 9. des Monats sei ein Junge geboren worden, bereitete ihm jedoch Glücksgefühle. Der Knabe wurde auf den Namen Walther Wolfgang von Goethe getauft, nach seinem Vater und seinem Großvater, in dessen Gesellschaft er eine glückliche Kindheit voller Verständnis, Anregung und zärtlicher Hingabe erlebte. Dennoch trug er schwer an der Bürde des großen Namens.

Ein abgebrochenes Musikstudium bei Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig und Carl Loewe in Stettin, eine erfolglose Karriere als sozialkritischer Schriftsteller – Walther von Goethes Leben war eine Aneinanderreihung von Ängsten, Depressionen und der Gewissheit, den eigenen hohen Ansprüchen nicht zu genügen. Sein größtes Verdienst ist es, den schriftlichen Nachlass seines Großvaters, das Goethe-Haus und die bedeutende Kunstsammlung nicht verkauft und in alle Winde verstreut zu haben. Testamentarisch bestimmte er, dass erst nach seinem Tode das Großherzogtum Sachsen-Weimar und die Großherzogin Sophie die Erben sein sollten. Damit legte er den Grundstein zum Goethe- und Schiller-Archiv Weimar und für die Einrichtung des Goethe-Nationalmuseums. Walther Wolfgang von Goethe war der letzte Nachfahre Johann Wolfgang von Goethes.

Die Schauspielerin und Publizistin Steffi Böttger stellt den Enkel Goethes in Briefen, Tagebüchern und Beobachtungen seiner Zeitgenossen vor – einen scheuen, sich vor anderen in Förmlichkeit verschließenden Mann.

Der Förderverein Goethemuseen und Goethegesellschaft Ilmenau-Stützerbach lädt ein.

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