Sieben Jahre Leiden
Sechs gescheiterte Versuche, acht Trainer und unzählige Rückschläge begleiteten die Zweitliga-Geschichte der HSV-Männer. Erst mit einem Hamburger Jung' und eingefleischtem Fan ging es für das Bundesliga-Gründungsmitglied endlich nach oben.
Dem 34-jährigen Merlin Polzin gelang das, woran seit 2018 seine prominenten Vorgänger wie Christian Titz, Hannes Wolf, Dieter Hecking, Daniel Thioune, Tim Walter und Steffen Baumgart scheiterten.
Am 12. Mai 2018 hatte sich der HSV mit einem 2:1 gegen Borussia Mönchengladbach aus der Beletage verabschiedet. In den Folgejahren fehlte dem HSV meist nicht viel zur Rückkehr. Viermal scheiterte der Club zum Saisonende als Vierter, 2022 und 2023 mussten sich die Hanseaten in der Relegation Hertha BSC und dem VfB Stuttgart geschlagen geben.
Kuntz' Risiko mit Polzin zahlt sich aus
Dass es endlich geklappt hat, hat auch mit dem Mut von Sportvorstand Stefan Kuntz zu tun. Der Ex-Europameister war vor einem Jahr als Nachfolger von Jonas Boldt nach Hamburg gekommen. Er beförderte den bis dato unbekannten Cheftrainer Polzin nach der Trennung von Steffen Baumgart im November erst zum Interims- und einen Tag vor Weihnachten zum Cheftrainer.
Polzin war zuvor jeweils Assistent der früheren Trainer Thioune, Walter und Baumgart. Nun musste er sich als Chef beweisen. Kuntz' Risiko zahlte sich aus. Die Hamburger kassierten in den ersten zehn Spielen unter Polzin keine Niederlage.
Erst zum Ende der Saison wurde es holpriger, als sie in drei Partien nacheinander nur einen Punkt holten. Erste Zweifel kamen auf. Doch mit dem 4:0 in der vergangenen Woche in Darmstadt schwenkte der HSV endgültig auf die Straße Richtung Bundesliga.