Wer schafft es aus der CSU ins Kabinett?
Der mit Abstand mächtigste CSU-Politiker auf dem Berliner Parkett ist Landesgruppenchef Alexander Dobrindt. Entsprechend groß sind die Erwartungen auch in der eigenen Partei, dass er als Innenminister ins Kabinett wechselt. Ob Dobrindt, nach seiner Zeit als Verkehrsminister von 2013 bis 2017, nun tatsächlich wieder Minister werden will, wird er am Ende aber frei entscheiden dürfen. Beste Chancen auf einen Kabinettsposten werden außerdem der früheren Digital-Staatsministerin im Kanzleramt, Dorothee Bär, zugeschrieben, die das Forschungsministerium übernehmen könnte. Ob Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber nach Berlin wechselt und dort das Agrarressort übernimmt oder jemand aus der Landesgruppe im Bundestag, ist noch offen.
Welche der bisherigen SPD-Minister bleiben im Kabinett?
Pistorius ist gesetzt. Klingbeil kann es sich aussuchen. Beide sind Männer aus Niedersachsen, von denen es in der SPD-Führung ziemlich viele gibt. Es ist daher fraglich, ob für den bisherigen Arbeitsminister Hubertus Heil, ebenfalls aus Niedersachsen, noch Platz im Kabinett ist. Dem bisherigen Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt werden keine und Finanzminister Jörg Kukies kaum noch Chancen auf einen Verbleib im Kabinett eingeräumt. Das Ministerium von Karl Lauterbach (Gesundheit) geht an die CDU. Auch sein Ausscheiden ist daher wahrscheinlich. Svenja Schulze könnte allerdings Entwicklungsministerin bleiben und Klara Geywitz Bauministerin.
Wird es auch neue SPD-Gesichter im Kabinett geben?
Die wird es sicher geben. SPD-Chef Klingbeil hat einen Generationswechsel in seiner Partei angekündigt, der sich auch bei der Besetzung der Kabinettsposten abbilden dürfte. So ist zum Beispiel die Brandenburger Bundestagsabgeordnete Sonja Eichwede für das Justizministerium im Gespräch. Dafür wurde zuletzt aber auch immer noch die bisherige Innenministerin Nancy Faeser gehandelt. Unklar ist, ob die viel kritisierte Parteichefin Saskia Esken noch Anspruch auf einen Kabinettsposten erheben wird. Sie hat sich dazu bisher nicht geäußert.
Wer kommt sonst noch in Frage?
Einen neuen Posten aussuchen kann sich die bisherige Bundestagspräsidentin Bärbel Bas. Sie wird als Parteichefin und Fraktionsvorsitzende, aber auch für einen Kabinettsposten gehandelt. Bas könnte zum Beispiel Heil als Arbeitsminister ablösen. Die SPD dürfte übrigens darauf achten, nicht mehr Männer als Frauen ins Kabinett zu schicken. Das würde bei sieben Posten bedeuten: Vier Frauen und drei Männer.