Seitdem zeichnen die Besucherzahlen ein erfreuliches Bild. „Wir haben bisher etwa 6 400 Besucher begrüßt“, berichtet Thomae. Das stellt eine erfreuliche Statistik dar, wenn man bedenkt, dass der Gang ins Spielzeugmuseum erst seit dem Sommer wieder möglich ist. Zudem wurden laut der Museumsleitung noch nicht alle Menschen erfasst. Es sind noch einige Gruppenführungen und Ferienprogramme ausstehend, außerdem werden die neuen Zahlen immer erst zum Monatsende ins Programm eingepflegt. „Es kommt also noch ein bisschen was dazu. Für ein Vierteljahr haben wir bisher einen guten Besucherschnitt“, erklärt die Leiterin. Dieser setzt sich aus einem größeren Teil an Auswärtigen sowie einer kleineren Menge an einheimischen Gästen zusammen. „Es gibt aber gute Gründe, auch als Sonneberger regelmäßig im Museum vorbeizuschauen“, erinnert sie.
Zum Beispiel zum bevorstehenden Stadt- und Museumsfest, für welches das Museumsteam ein buntes Programm unter dem Motto „Aufruhr im Wald – Der Natur auf der Spur“ zusammengestellt hat.
Außerdem ist langfristig geplant, die Ausstellungen noch kinderfreundlicher zu gestalten. „Das Erdgeschoss im Altbau wird unter diesem Gesichtspunkt umgebaut“, weiß Thomae. Der Antrag auf Fördermittel ist gestellt, geplant sind unter anderem Hör-Nischen mit Infotexten, die in Mundart vorgetragen werden. Gerade zur Identitätsstiftung für die Sonneberger wolle das Museumsteam in Zukunft viel tun, indem die regionale Herstellung und Entwicklung des Spielzeugs verstärkt in den Vordergrund gerückt werden soll. Das dürfte geschichtsinteressierte Besucher wie Andreas Krautwurst freuen.
Thomae weist des Weiteren noch einmal auf den kostenlosen Audioguide hin, den man sich kostenlos aufs Smartphone laden kann. Auf der Homepage des Spielzeugmuseums ist dieser leicht zu finden. „Sehr zu empfehlen ist auch, sich an der Kasse über die Kinderrallye zu informieren.“ Einen wünschenswerten Ausblick auf die Zukunft kann sie ebenfalls geben: „Die Museumspädagogik unter Leitung von Friederike Kruse läuft allmählich wieder an, Programme und Gruppenangebote sind ebenfalls in Planung.“ Die Interaktion von Museum und Bevölkerung hat über die Pandemiepause zwar gelitten – umso mehr steht allerdings jetzt auf der To-Do-Liste.
Im Internet gefunden
Doch auch in anderen Regionen werden Menschen auf die Spielzeugstadt aufmerksam. „Wir kommen aus dem Odenwald und haben nach einem Schlechtwetter-Programm gesucht“, berichtet ein älteres Ehepaar. Weil die Herrschaften gerne Museen und Schlösser besichtigen, fiel die Wahl auf Sonneberg. Die Region Südthüringen würden die beiden bereits durch mehrere Kurzurlaube kennen.
Ähnlich geht es auch Familie Kunze, die extra aus Weimar angereist ist. Anlässlich des Kindertages war ein Familienausflug geplant und man machte sich im Voraus auf Ideensuche. Doch wie haben die Eltern eigentlich vom Museum erfahren?Die Antwort ist eine Gruppe auf Facebook, in der Mitglieder Ausflugsziele in Thüringen teilen. Die junge Familie mit einer zehnjährigen Tochter und einem fast vier Jahre alten Sohn ließ sich dort ebenfalls inspirieren. Wie bei den meisten, die das Museum zum ersten Mal betreten, machte bei Kunzes die Ausstellung „Thüringer Kirmes“ Eindruck. Die 2014 restaurierte und neu positionierte Schaugruppe einer Kirchweih mit Wanderzirkus lässt Jung und Alt in Erinnerungen schwelgen.
Jedoch fällt der Mutter noch etwas ein: „Die antiken Schmuckstücke und Spielzeuge finde ich interessant“, meint sie. Die Tatsache, dass man an einem Fleck so viele altertümliche, gut erhaltene Stücke bestaunen kann, sei faszinierend. Besonders am Deutschen Spielzeugmuseum sind die Bereiche, in denen Groß und Klein die Spielwaren auch benutzen dürfen: „Für die Kleinen ist einiges zum Mitmachen und Entdecken geboten“, fassen die Kunzes zusammen.
Das Programm für das Sonneberger Stadt- und Museumsfest finden Sie hier .