Der lachende König Thüringer Wundermedizin für Charles

Der britische König lacht sich durch Deutschland. Der Grund dafür ist wahrscheinlich die Brunnenkresse aus Erfurt, die serviert wurde. Die ist nicht nur ein Aphrodisiakum. Alle Lachfotos von Charles – der zum Teil auch ein Thüringer ist – in unserer Bildergalerie.

 
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Haben Sie gesehen, wie unerhört frisch und agil der 74-jährige König der Angelsachsen am Donnerstag in Berlin gewirkt hat? Er bekommt keine Wunderspritzen, sondern ist am Abend zuvor von unserem Ersatzkaiser im Schloss Bellevue mit Erfurter Brunnenkresse an gebeiztem Karpfen aufgepäppelt worden.

Geerntet hat sie Ralf Fischer in seinem alten Brunnenkresse-Graben. Sechs Kilogramm gingen nach Berlin und erhielten ein Lob vom Küchenchef für die ausgezeichnete Qualität, wie in den Medien berichtet wird. In Thüringen liegt seit 400 Jahren die Wiege des Brunnenkresse-Anbaus. Die Heilpflanze gilt als Aphrodisiakum und stoffwechselfördernd. Die Naturheilkunde empfiehlt sie für die Entschlackung von Leber, Lunge und Magen sowie bei Frühjahrskuren und gegen Rheuma.

Charles selbst ist ja auch zum Teil ein Thüringer. Er spricht nicht nur Deutsch, sondern gehört über seine Mutter dem Königshaus Windsor an. Das trug bis 1917 den Namen Sachsen-Coburg und Gotha. In Gotha würde man ihn aber eher Karl den Dritten nennen.

Der Besuch von Charles III. bietet nicht nur Volksmedizin mit Augenzwinkern. Am Freitag wird er in Hamburg der 30 000 Menschen gedenken, die 1943 bei alliierten Bombenangriffen auf die Hansestadt getötet wurden. Diese Geste haben die Deutschen noch nie vom Staatsoberhaupt eines ehemaligen Kriegsgegners erfahren. Während seine Großmutter ein Denkmal für den Bombergeneral enthüllte, verbindet dieser König Deutschland und Britannien. „Long live the King“, rufen die Briten in solchen Momenten, also „Lang lebe der König!“ Auch durch unsere Thüringer Brunnenkresse.

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