In einem Punkt besteht beim Oberzentrum Einigkeit unter den Bürgermeistern der größten Städte in der Region: Alle wollen ein solches Gebilde und alle versprechen sich davon wichtige wirtschaftliche Impulse für Südthüringen. Damit enden die Gemeinsamkeiten aber schon. Bei der Frage, wer in Oberliga mitspielen soll, scheiden sich die Geister. Die Bürgermeister von Suhl, Zella-Mehlis, Oberhof und Schleusingen sind der Ansicht, dass sie als Viererkette die Idealbesetzung für diese schlagkräftige Südthüringer Rolle sind – zumal sie aneinander grenzen und eine geografische Einheit bilden. Sie fürchten, dass ein Oberzentrum zum Scheitern verurteilt ist, wenn sich dezentral gelegene Orte hinzugesellen. Gemeint sind Meiningen und Schmalkalden, die diesen Ritterschlag für sich beanspruchen und sich nicht ausbooten lassen wollen. Schließlich ist der Titel Oberzentrum mehr als ein Etikett. Wer sich so nennen darf, kann auf mehr Landesgelder hoffen und steht bei der künftigen Ansiedlung von Behörden und anderer Institutionen sowie bei Straßenbauprojekten in vorderer Reihe. Bürgermeister Fabian Giesder und sein Schmalkalder Amtskollege Thomas Kaminski winken mit einem Gutachten, wonach Meiningen und Schmalkalden zu einem Südthüringer Oberzentrum dazugehören müssen. Oberwasser bekamen die beiden Städte, nachdem die Landesregierung in Erfurt im Januar per Beschluss den Kurs wechselte und sich auf ihre Seite stellte. Seitdem wird in der Südthüringer Politik heftig über das Für und Wider diskutiert.
Debatte zum Oberzentrum CDU will die Entscheidung stoppen
Marko Hildebrand-Schönherr 20.02.2024 - 15:16 Uhr