„Ich habe mich lange darauf gefreut. Ich bin froh, dass es wieder losgeht“, sagt ein Frauenwalder. Die Fahrgäste mussten sich etwas gedulden, bis es vom Bahnhof Rennsteig in Richtung Schleusingen weiterging. An der Lok stimmte wohl etwas nicht. Doch zu anstrengend für eine 101-Jährige? Stefan Dick wiegelt ab. Man hatte eine undichte Stelle an den Hinterhähnen entdeckt. Ein paar Handgriffe und die Fahrt konnte weitergehen. Ein Pfiff. „Alles einsteigen!“
Strecke und Technik, die begeistern
Familie Preißler aus Schmalkalden bezeichnet sich als große Dampflokfans. „Die alten Maschinen, wie es funktioniert, der Dampf, der Geruch – es ist nostalgisch und erinnert an früher.“
Familie Schröder ist mit ihren zwei Kindern unterwegs. Heute in Eding-Neckarhausen zu Hause, kennen sie Ilmenau von früher. Sie sind aus der Region, haben Familie hier. Die Dampflokfahrt wollten sie auf keinen Fall verpassen. „Es sind Strecke und Technik, die begeistern“, sagte Holger Schröder. In den Anfängen der Rennsteigbahn habe er mitgearbeitet, habe unter anderem geholfen, die Strecke frei zu schneiden. Heute sind es die Vereinsmitglieder aus dem Schleusinger Raum, die sich hauptsächlich um die Strecke kümmern, während die Ilmenauer Seite verstärkt ihre Kraft in die Fahrzeuginstandsetzung stecke, erklärt Martin Klemm. Holger Schröder erinnert sich, dass früher die 94-er Dampflok regelmäßig gefahren ist.
Ein längerer Halt war jeweils in Schleusingerneundorf eingeplant. Hier wurde der Wassertank aufgefüllt. Der erste Schwall ging auf die Gleise. Rostbraun zeigte sich die Brühe. Danach landeten immer vier Kubikmeter Quellwasser in den Tanks der Lok und unzählige Fotos auf Fotoapparaten und Handys. Außer bei der ersten Fahrt hatten die Fahrgäste Gelegenheit, in der Wanderherberge „Alter Bahnhof“ ebenfalls ihren Flüssigkeitsbedarf auszugleichen.
Michael Seifert gehört zum Verein Dampfbahnfreunde mittlerer Rennsteig. Er hat die 94 15 38 als Modell. Es gibt sie in allen Spurweiten bis hin zur Gartenbahn, sagt er. In sechs Epochen werden die Modelle eingeteilt. Das Nummernschild dieser 94-er stammt aus der Epoche drei. Solche Feinheiten und Eisenbahnerromantik erfährt man, wenn man miteinander ins Gespräch kommt. Die nächste Gelegenheit zu einer Fahrt mit dieser Dampflok gibt es im Oktober. Genaue Termine stehen jedoch noch nicht fest, sagt Martin Klemm. Er weist aber darauf hin, dass die „alte Dame“ am 3. Juni zum Kinderfest im Bahnbetriebswerk Arnstadt zu sehen sein wird. Ein weiterer fester Termin ist das Heizhausfest vom 19. bis 21. August in Chemnitz-Hilbersdorf.