Auch wenn die Taten der persönlichen Bereicherung dienten, liege die Vermutung nahe, dass sie mindestens staatlich geduldet würden. Zudem sei nicht auszuschließen, dass die abgeschöpften Daten und Gelder auch für staatliche Zwecke genutzt werden.
Simran Mann, IT-Sicherheitsexpertin des Digitalverbands Bitkom, verwies auf die Zunahme von Hackerangriffen aus Russland. Dass die kriminellen Gruppen dort auch politische Ziele verfolgen könnten, werde bei den angegriffenen Institutionen deutlich: die staatliche Verwaltung, eine Mediengruppe und eine Universität - dies könne man auch als Angriff auf die Fundamente der Demokratie interpretieren.
Andere Hackergruppen hätten ihren Angriff sofort beendet und sich entschuldigt, als sie darauf hingewiesen wurden, dass sie ein Krankenhaus angegriffen hätten, sagte Mann.
Die drei Verdächtigen Igor T. (41), Irina Z. (36) und Igor G. (32) werden weltweit gesucht. Sie stehen auf nationalen und internationalen Fahndunglisten wie "Europe's most wanted". Für den Fall "Double-Spider" hatte die NRW-Ermittlungsgruppe "Parker" fast 100 Rechtshilfeersuchen gestellt, darunter auch an Russland. Der Name Parker ist eine Anspielung auf "Spiderman"-Figur Peter Parker.