CSD und Rechtsextremisten Neonazis beim CSD: Queer-Beauftragte reisen nach Sachsen

Mit Demonstrationen zum CSD zeigt die LGBTQ-Szene Präsenz und kämpft für Gleichberechtigung. Neonazis nutzten das in Bautzen für einen eigenen Aufmarsch. Und wollen auch in Leipzig stören.

 
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Berlin - Nach dem Aufmarsch von Neonazis beim Demonstrationszug zum Christopher Street Day (CSD) im sächsischen Bautzen will Berlins Queer-Beauftragter am Samstag den CSD in Leipzig besuchen und unterstützen. Es gehe um Präsenz und Solidarität für die schwul-lesbische Szene vor Ort, kündigte Alfonso Pantisano der dpa an. Auch in Leipzig hätten rechtsextreme Gruppen und Neonazis zu Gegenveranstaltungen zum CSD aufgerufen. "Bautzen sollte uns eine Warnung sein." Man dürfe den Feinden der Demokratie nicht "unsere Straßen und unsere Freiheit überlassen".

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Auch der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Staatssekretär Sven Lehmann (Grüne), kündigte für Leipzig seinen Besuch an. Er erwarte von der Polizei, dass der CSD geschützt werde und eine sichere Demonstration möglich sei, kündigte er an. 

In Bautzen hatten am Samstag mehr als 1000 Menschen an dem CSD-Zug teilgenommen. Parallel versammelten sich etwa 680 Menschen aus dem rechtsextremen Lager und von Neonazi-Gruppen. Die Polizei hielt die beiden Veranstaltungen voneinander fern. Die Polizei stellte bei rechtsextremen Demonstranten Sturmhauben sicher und teilte mit, offenbar seien "ausländerfeindliche Parolen" gesungen worden. Die CSD-Veranstalter sagten eine geplante Abschlussparty aus Sicherheitsgründen ab. 

Der Christopher Street Day findet jedes Jahr in vielen Städten in aller Welt statt und erinnert an Ereignisse am 28. Juni 1969 in New York: Polizisten stürmten damals die Bar "Stonewall Inn" in der Christopher Street und lösten dadurch mehrtägige Proteste von Schwulen, Lesben und Trans-Menschen aus. Der CSD soll an deren Rechte erinnern.