Crosslauf Anspruchsvoll, aber schön

Liane Reißmüller
Über die 21 Kilometer gingen die meister Läuferinnen und Läufer an den Start. René Große siegt. Foto: Heiko Matz/Heiko Matz

Ultra-Sieger überrascht vom eigenen Sieg

 
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Steinbach - Zum Abschluss des goldenen Herbstes erlebten die Laufbegeisterten noch einmal einen gut organisierten, sehr anspruchsvollen Crosslauf im Steinbacher Schleifkotengrund. Der WSV Steinbach hatte coronakonform alles bestens organisiert und dafür von allen Seiten viel Lob geerntet.

Erfreulicher Weise gab es beim Ultra- , beim Halb- und beim Viertelmarathon ansprechende Starterfelder. Für viele war es ein guter Abschluss der Crosslauf-Saison, für andere, wie den Viertelmarathon-Sieger Markus Müller, eine willkommener Vorbereitungswettkampf auf den Leipzig-Marathon. „Es war mein erster Start hier in Steinbach. Die Strecke ist wirklich richtig gut und ich weiß schon jetzt, dass ich auch im nächsten Jahr wieder dabei bin. Es war ein anspruchsvoller Kurs, den es so in Thüringen nicht so oft gibt“, meinte der Mann vom WSV Schmiedefeld, der in Ilmenau lebt und einen Start-Ziel-Sieg hinlegte. Noch am selben Tag begab er sich gen Leipzig.

Kirsten Lenzer vom Rhöner WSV sicherte sich auf der 10,6 Kilometer langen-Strecke den zweiten Platz (1:003:05 h) hinter Sabine Scheider (1:00:16 /Rennsteiglaufverein). Auch für sie war es ihre erste Teilnahme am Messerpokallauf. „Ich bin überrascht. Es ist eine sehr schöne Strecke und die Atmosphäre passt. Auf dem nicht natürlich nicht immer ebenen Untergrund ist man als Crossläufer eingestellt“, meinte die Frohnatur aus der Rhön. Auch Siegerin Sabine Scheider fühlte sich wohl. „Ich war froh, dass ich mich für das Laufen mit Trailschuhen entschieden hatte. Aus Eisenach habe ich eine kurze Anreise, sodass alles bestens gepasst hat.“

35 Läufer- und Läuferinnen begaben sich auf die Halbmarathon-Strecke mit ihren 760 Höhenmetern. Mit René Große und Dominik Koch (beide Rennsteiglaufverein/LG Süd) gab es zwei Ausdauerspezialisten, die das Feld beherrschten. Lange Zeit lieferten sich beide ein Kopf-an-Kopf-Rennen. „Kurz vorm Ziel hatte ich zwischenzeitlich für einen Moment die Orientierung verloren. Ich hätte einfach weiter mit René laufen müssen“, frohlockte der Zweitplatzierte Dominik Koch (1:40:49 h) und gratulierte gleich nach seinem Zieleinlauf seinem Freund René Große zum Sieg (1:38:43 h). „Die Strecke war sehr anspruchsvoll und sehr gut ausgeschildert. Das Wetter hat genau für diesen Lauf gepasst. Nur das Bergablaufen nicht so mein Ding. Kurzzeitig hatte ich mich nach Dominik umgeschaut und auf seine Attacke gewartet“, erzählt der 43-Jährige mit strahlendem Gesicht. Für Michael Schönau vom Vitusteam Vacha war es der 2. Messerpokallauf. Auch er nahm den Halbmarathon in Angriff. „Der Weg hierher hat sich gelohnt. Die Strecke ist toll, auch wenn sie sehr anspruchsvoll ist. Schon am Start wird man gefordert. Es sind schöne Abschnitte dabei“, berichtet der Rhöner, der in der Gesamtwertung den sechsten Platz erreichte. Ältester Teilnehmer auf dieser Strecke war Kurt Brachmann vom Herzog-Georg-Nachtlaufteam. Der 70-Jährige ließ einige jüngere Läufer hinter sich und strahlte im Ziel.

Überrascht von seinem Sieg über den langen Kanten, den Ultra-Marathon mit seinen 50 Kilometern, zeigte sich Philipp Widmann (Team Prachtregion). Nach 4:57:18 min überquerte er die Ziellinie und wollte nicht glauben, dass er der Erste war. „Das ist das erste Mal, dass ich gewonnen habe. Die Strecke ist wirklich sehr hart, macht aber viel Spaß. Hinauf zum Inselberg und hin zum Dreiherrenstein, an Atterode vorbei, das ist nicht ohne. Aber das Wetter hat gepasst und ich habe für einen kurzen Moment die schöne Aussicht genießen können“, erzählte der 34-Jährige, der mit großem Vorsprung ins Ziel kam und wie alle Läufer mit viel Beifall bedacht wurde. Der Zweitplatzierte, Stefan Thiel vom SV Empor Buttstädt (5:21:44 h), freute sich aber trotzdem riesig über seinen Podestplatz. Dank Hana Kubickova erhielt der Messerpokallauf internationales Flair. Die Tschechin von Slecinky Napajedla stellte sich der Herausforderung des Ultramarathons, den sie mit 5:22:26 h gewann und bei sie die zweite Starterin, Helen Schrötter, auf Rang zwei verwies (5:29:18).

Eine feine Leistung lieferte beim Junior-Cross Johann Lorenz vom gastgebenden WSV Steinbach ab. Der Elfjährige überquerte nach 12:54 min das Ziel nach seinem Drei-Kilometer-Lauf und war damit auch schneller als die ein Jahr älteren Jungs. Im Nachwuchs hatten die jungen Wintersportler vom VSC Klingenthal die weiteste Anreise.

Der Organisationsstab um den Vereinsvorsitzenden Heiko Kley, Wettkampfleiter Torsten Kluge sowie die Streckenchefs Uwe Schunk und Peter Rübsam zeigten sich zufrieden mit der Zahl der Teilnehmer und deren Leistungen. Sie dankten aber auch allen Helferinnen und Helfern sowie der Bergwacht Steinbach für deren Einsatz.

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