Cottbus Polizei ermittelt wegen K.-o.-Tropfen bei Konzert von Roland Kaiser

red/

Nach einem Konzert von Roland Kaiser in Cottbus melden sich Frauen zu Wort, die nach eigenen Aussagen offenbar K.-o.-Tropfen im Getränk hatten. Die Hintergründe.

 
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Es gibt Aufregung um ein Roland-Kaiser-Konzert in Cottbus (hier ein Bild von einem Konzert in Leipzig). Foto: IMAGO/Christian Grube/IMAGO/ArcheoPix

Knapp zwei Wochen nach einem Konzert von Schlagersänger Roland Kaiser in Cottbus ermittelt die Polizei wegen des Verdachts, dass Besucherinnen des Konzerts K.-o.-Tropfen verabreicht worden sein könnten. Mittlerweile seien sechs entsprechende Anzeigen über die Internetwache eingegangen, die erste eine Woche nach dem Konzert, sagte Polizeisprecherin Ines Filohn am Donnerstag auf Anfrage. Zuvor habe es in einem sozialen Netzwerk eine Diskussion von Besucherinnen über die möglichen Vorfälle gegeben. Zuerst hatten die „Lausitzer Rundschau“ und der RBB berichtet.

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Frau berichtet von körperlichem Unwohlsein

Die Anzeige-Erstatterinnen hätten von körperlichem Unwohlsein und Erinnerungslücken berichtet, sagte Filohn. Sie hätten angegeben, bei dem Konzert Alkohol getrunken zu haben. Aber nicht in einem Maße, das die Symptome erklären könnte. „Die Ermittlungen sind für uns so schwierig, wenn sich Betroffene erst eine oder zwei Wochen nach dem Ereignis bei uns melden“, erklärte Filohn. So sei es nicht mehr möglich, etwa über Blutproben möglicherweise verabreichte Substanzen zu ermitteln.

Verwunderung bei Veranstaltungsagentur

Andreas Wirth von der für das Konzert zuständigen Veranstaltungsagentur Kleitz & Wirth sagte auf Anfrage, die Agentur habe nach den ersten Berichten im Internet die Vorwürfe geprüft. „Wir haben uns schon gewundert, dass die Vorwürfe erst so spät aufkamen“, meinte Wirth. „Normalerweise könnte man davon ausgehen, dass man sich direkt meldet, wenn man solch einen Verdacht hat.“ In den Einsatzprotokollen des Sanitätsdienstes beim Konzert habe es aber keine Hinweise auf eine Verabreichung von Drogen gegeben, erklärte Wirth.