Coronavirus im Ilm-Kreis Tests künftig nur in den Kitas

Berit Richter
  Foto: picture alliance/dpa/Michael Reichel

Das Projekt des Ilm-Kreises, in den Kindertagesstätten freiwillige Corona-Tests anzubieten, ist auf unterschiedliche Resonanz gestoßen. Künftig werden die Test nur noch in den Einrichtungen stattfinden, nicht mehr zuhause.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Arnstadt - Das Projekt des Ilm-Kreises, in den Kindertagesstätten freiwillige Corona-Tests anzubieten, ist auf unterschiedliche Resonanz gestoßen. „Es gibt Einrichtungen, da machen 80 bis 90 Prozent der Eltern mit“, sagte Landrätin Petra Enders am Dienstag in einem ersten Fazit. „Aber in anderen sind es nur wenige Familien oder gar nur eine.“ Noch keine Auskunft geben konnte sie zu der Frage, ob durch die Massentests auch verstärkt infizierte Kinder gefunden wurden. Ihr sei ein Fall eines positiven Schnelltests bekannt, so Enders. Aber man habe dieses Thema noch nicht ausführlich aufgearbeitet.

Am 12. April war der Kreis mit seinem Projekt gestartet, das zwei sogenannte Lollipop-Tests pro Woche vorsieht. Nun hat der Freistaat nachgezogen. Am Samstag wurde eine Verordnung veröffentlicht, in der das Land vorschreibt, dass Kitas zweimal die Woche einen kostenlosen Selbsttest für Kinder wie Personal anbieten müssen. Die Kosten dafür wird das Land Thüringen tragen.

Petra Enders erklärte, dass der Kreis auch weiterhin die Beschaffung der Tests übernehmen und gemeinsam mit den Kommunen für die Verteilung sorgen werde. Zwangsweise ändern wird sich allerdings das Testkonzept. Der Ilm-Kreis hatte den Einrichtungen vorgeschlagen, für den Montagmorgen einen Selbsttest mit nach Hause zu geben und am Donnerstag einen zweiten Test in der Kita zu machen, wenn es deren Logistik erlaubt, sonst auch diesen zuhause durchführen zu lassen.

Forderung nach Testpflicht

Künftig müssen beide Tests in der Kita erfolgen. „Das schreibt das Land so vor“, erklärte die Landrätin. Diese Woche werde man noch das eigene Konzept fahren, damit sich die Einrichtungen umstellen können. Ab nächster Woche würden die Tests dann nur noch in der Kita erfolgen. Sie danke allen Erzieherinnen, dass diese bei der Umsetzung des Konzeptes so gut mitzögen, betonte Enders.

Getestet werden rund 3400 Kinder ab drei Jahre, was für 29 der 32 Kindertagesstätten im Ilm-Kreis zutrifft. Drei haben nur jüngere Jahrgänge. Hinzu kommt das Kita-Personal, für das ebenfalls Test anzubieten sind. „Ich appelliere an alle Eltern, die Tests auch zu nutzen“, bat Petra Enders. Nur wenn alle mitzögen, könne es gelingen, die Einrichtungen offen zu halten. „Sie tragen da Verantwortung nicht nur fürs eigene Kind, sondern auch für die anderen“, so Enders weiter. Sie appelliere auch weiterhin ans Land, doch eine Testpflicht an Kitas und Schulen einzuführen. „Andere Bundesländern haben das bereits getan.“ br

Bilder