Ein Ansteigen der Infektionszahlen ist laut Experten erwartbar und auch zunächst nicht alarmierend. Wichtig sei, dass sich der Anstieg in etwa zehn Tagen abflache oder idealerweise aufhöre. Dann zeige sich, ob die Strategie des intensiven Suchens nach symptomfreien Infizierten und deren folgende Quarantäne die Verbreitung stoppen könne, so der Simulationsforscher Niki Popper.
Am 1. März will Österreich über die nächsten Schritte entscheiden. Dazu könnte die Öffnung der Hotels und der Gastronomie zählen, allerdings wohl nur für Gäste mit negativem Coronatest. Dieses Konzept hatte schon Anfang Februar funktioniert, als sich die Menschen unter anderem wegen der Zutrittstests beim Friseur massenweise testen ließen.
Einen weiteren Schub beim Überblick über das Infektionsgeschehen sollen die kostenlosen Tests in den Betrieben bringen. Aktuell nähmen 1000 Unternehmen mit 500.000 Mitarbeitern an der Aktion teil, hieß es. Ab März sollen in den Apotheken - neben den dort vorgenommenen Antigentests - auch sogenannte Wohnzimmer-Tests gratis erhältlich sein, mit denen sich die Bürger zu Hause testen können. In diesem Fall dient der Check der persönlichen Information, aber reicht nicht aus, um körpernahe Dienstleister wie Friseure in Anspruch nehmen zu dürfen.
Die Regierung schließt trotz der bisher eher ermutigenden Zwischenbilanz eine Notbremse nicht aus, falls es zu einem exponentiellen Wachstum bei den Neuinfektionen kommt. Für den Sommer bleibe man angesichts der steigenden Temperaturen und fortschreitenden Impfungen vorsichtig optimistisch.
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