Lesen Sie aus unserem Angebot: Je mehr Booster - desto besser?
Dem Nutzen der Corona-Einschränkungen in Form geretteter Menschenleben stehen Nebenwirkungen gegenüber. Besonders deutlich wird das beim Blick auf das Extrembeispiel China, wo bisher nur rund vier Menschen pro Million Einwohner an dem Virus gestorben sind – so zumindest die offiziellen Zahlen. Aber die dortige Zero-Covid-Politik mit den weltweit wohl härtesten Beschränkungen verursacht gigantische soziale, psychische und ökonomische Schäden. Diese würden vermutlich kleiner ausfallen, wenn das Land sich nicht gegen die wirksameren Impfstoffe aus dem Ausland sperren würde.
Es kommt auf das tatsächliche Verhalten an
Der Zusammenhang zwischen der Härte der verfügten Anti-Corona-Maßnahmen und der Zahl der Schwerkranken und Toten ist aber nicht so eng, wie man zunächst erwarten könnte. So starben etwa in Schweden oder der Schweiz, wo die meiste Zeit weniger strenge Regeln galten, gemessen an der Gesamtbevölkerung bis jetzt ähnlich viele Menschen an oder mit Corona wie in Deutschland. Allerdings ist die Bevölkerung in beiden Ländern im Durchschnitt jünger als hierzulande.
Hinzu kommt ein weiterer Faktor: Wie sich die Menschen tatsächlich verhalten – ungeachtet der politisch vorgegebenen Regeln. So zeigen Mobilitätsdaten, dass viele Schweden auf freiwilliger Basis ihre Kontakte zeitweise genauso stark eingeschränkt haben wie die Menschen in Deutschland.