Corona-Infektionen So wirkt sich der Ferieneffekt auf die Inzidenzen aus

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Wenn die Schule wieder beginnt . . . steigen die Infektionszahlen. Foto: dpa/Robert Michael

Während den Sommerferien sind die Inzidenzen deutschlandweit gesunken. Was passiert, wenn alle wieder zu Hause sind? Daten aus Norddeutschland deuten es an.

 
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Deutschlandweit sinkt die 7-Tage-Inzidenz weiter – noch. Das Robert-Koch-Institut (RKI) zählte in den vergangenen sieben Tagen 259 850 per Labortest bestätigte Neuinfektionen deutschlandweit, das entspricht einer 7-Tage-Inzidenz von 312 je 100 000 Einwohner. In der Vorwoche betrug der Wert noch 368. Allerdings schwächt sich der Rückgang mittlerweile deutlich ab, wie eine Analyse der RKI-Daten aus den vergangenen Wochen zeigt. Anfang August waren die Werte im Wochenvergleich noch doppelt so schnell zurückgegangen.

Das liegt vor allem an den Sommerferien: Durch den Wegfall des Schulunterrichts und durch die Urlaubszeit reduzieren sich die Kontakte und damit das Ansteckungsrisiko. In Schleswig-Holstein ist der Effekt besonders stark zu erkennen. Zu Beginn der Sommerferien Anfang Juli lag die Inzidenz bei über 1000, am Ende der wohlverdienten Pause nur noch bei 369. Auch in den Bundesländern, in denen die Sommerferien noch andauern, ist der gleiche Trend zu beobachten. In Baden-Württemberg ist die Inzidenz vom Ferienstart bis jetzt von 681 auf 225 gesunken, in Bayern von 645 auf 246 und in Thüringen von 387 auf 204.

Aktuell befinden sich noch 12 von 16 Bundesländern in den Sommerferien, in Berlin und Brandenburg enden sie dieses Wochenende. Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sind Anfang der Woche wieder in den Schulalltag gestartet, in Nordrhein-Westfalen gingen die Ferien nur bis Mitte letzter Woche. Dort steigen die Inzidenzen mittlerweile auch wieder leicht an, ebenso in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. Wahrscheinlich wird der Ferieneffekt sich in den nächsten Wochen noch deutlicher zeigen, wenn nach und nach in weiteren Bundesländern das neue Schuljahr beginnt.

Impfdynamik lässt nach

Mit der Inzidenz sank zuletzt auch die Anzahl der Arztbesuche wegen akuter Atemwegserkrankungen. Sie ist aber immer noch dreimal höher als vor der Pandemie, schreibt das RKI. In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob von diesem deutlich höheren Niveau ausgehend die Arztbesuche wie in den letzten Jahren Ende August wieder zunehmen. Ebenfalls muss sich zeigen, welchen Effekt die neue Empfehlung der Ständigen Impfkommission hat. Sie empfiehl nun allen über 60 Jahren eine zweite Auffrischimpfung. Zuletzt hatte sich die Dynamik bei den Boosterimpfungen abgeschwächt.

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