Corona-Pandemie Ramelow rechnet mit "zwölf harten Wochen"

Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke): Die Wirkung des Lockdowns wird davon abhängen, dass wir alle dazu beitragen. Foto: Martin Schutt/dpa

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow erwartet keine baldige Entspannung der Infektionslage.

 
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Erfurt - Der Linken-Politiker sagte dem Nachrichtenportal t-Online: "In den nächsten zwölf harten Wochen werden wir die Zähne zusammenbeißen müssen. Ab Ostern kommen uns hoffentlich das bessere Wetter und zusätzliche Impfstoffe zur Hilfe."

Derzeit habe Thüringen die höchste Inzidenz Deutschlands. Daher stimme man sich permanent mit Sachsen ab, dem zweiten stark betroffenen Bundesland. "Unsere Lage ist auch ohne die Mutation schon gefährlich genug. Wir müssen höllische Angst haben vor einer so unglaublich dynamischen Entwicklung wie in Irland. Ich will keine Patienten, die in den Kliniken auf den Fluren liegen und nicht mehr behandelt werden können, wie es mittlerweile in den USA und Brasilien schon der Fall ist. Das müssen wir verhindern und deshalb schnell Maßnahmen ergreifen", so Ramelow in einem t-online-Interview.

Was den Unterschied zwischen Südeuropa und Deutschland betreffe, so sei entscheidend, wie stark es die Länder im vergangenen Frühjahr erwischt habe. "Bei meiner Schwiegermutter in Parma war der erste Corona-Tote der Chef des Krankenhauses. Da wusste von Anfang an also jeder, was los ist. Weil es solche Erfahrungen bei uns nicht gab, haben wir die Corona-Regeln nicht so verinnerlicht wie die Arbeitsschutzvorschriften. Deshalb sitzen selbst jetzt noch die Kollegen beim Kaffee zusammen, die morgens penibel darauf achten, dass ihr Helm richtig sitzt und die Stahlkappen an den Schuhen fest sind", so Ramelow weiter. 

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