Corona-Pandemie Ilm-Kreis will Mittel für Schulen

Berit Richter
Landrätin Petra Enders. Foto: Andreas Heckel

Der Ilm-Kreis will Mittel aus dem jetzt vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) bereitgestellten Fördertopf zur Verbesserung des Infektionsschutzes an Schulen nutzen

 
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Arnstadt - Der Ilm-Kreis will Mittel aus dem jetzt vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) bereitgestellten Fördertopf zur Verbesserung des Infektionsschutzes an Schulen nutzen. Am Freitag hatte dieses verkündet, den Schulträgern insgesamt fünf Millionen Euro „schnell und unbürokratisch“ zur Verfügung zu stellen.

„Derzeit prüfen wir, inwieweit wir die Förderung für unsere Schulen nutzen können, um weitere Möglichkeiten des Infektionsschutzes zu entwickeln“, sagt Landrätin Petra Enders auf Nachfrage. Um welche Schulen oder konkreten Maßnahmen es sich da handeln könnte, könne sie auf Grund der Kürze der Zeit noch nicht sagen. Auch der Kreis habe erst Freitag vom Programm erfahren.

„Ein solches Programm hätte ich mir auf Bundesebene mit einem weit größeren Umfang schon längst gewünscht“, betont Enders. Deswegen begrüße sie das Programm des Landes sehr. Es sei aber eigentlich schon mit der Schulöffnung im letzten Sommer fällig gewesen. „Ich hatte das schon lange gefordert. Denn klar ist: Mit Lüften allein ist es nicht getan“, so Enders weiter, die auf das Modellprojekt zweier Ilmenauer Firmen an der Goetheschule verweist, das vor einigen Wochen gestartet wurde. „Hier zeigen wir mit innovativen Ansätzen, wie in Räumen, in denen Lüften ohne Einschränkungen für den Unterrichtsbetrieb nur schlecht möglich ist, eine mögliche Virenlast dennoch reduziert werden kann.“

Eine halbe Million Euro des Förderprogrammes sind dafür vorgesehen, den Einbau „infektionsschutzgerechter Raumluftanlagen in Schulen“ wissenschaftlich zu begleiten. Auch davon könnte der Ilm-Kreis jetzt profitieren. „Sicherlich reichen fünf Millionen Euro nicht für alle Thüringer Klassenräume“, macht Enders die Mängel des Programms deutlich. Allerdings könnten mit diesem „weitere Bausteine für einen verbesserten Infektionsschutz an Schulen entwickelt werden.“ Weshalb sie vor allem die finanzielle Unterstützung für die wissenschaftliche Begleitung begrüße.

„Das Geld ist da, um zum Beispiel mobile Luftfilteranlagen, Trennwände oder andere notwendige Maßnahmen für einen besseren Infektionsschutz in Klassenräumen zu fördern. Die staatlichen Schulträger, also die Landkreise und kreisfreien Städte, können hier eigenverantwortlich planen und entsprechendes Material oder Technik beschaffen. Wenn die vor Ort zuständigen Gesundheitsämter es aus Infektionsschutzgründen für sinnvoll erachten, bestimmtes Equipment oder Geräte anzuschaffen, kann schnell gefördert werden“, erklärt Staatssekretärin Susanna Karawanskij die Idee hinter dem Förderprogramm. br

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