Die weitere Entwicklung werde "entscheidend davon abhängen, wie schnell wir aus der Phase des Lockdowns herausfinden", bekräftigte Co-Chef Fröhlich. "Ich persönlich mache mir Sorgen, dass insbesondere Mittelständler, die über viele Jahrzehnte der Treiber der positiven wirtschaftlichen Entwicklung (...) gewesen sind, besonders leiden unter dem Lockdown und auch ein Stück weit vergessen werden."
Belastet wurde die Bilanz durch deutlich höhere Rückstellungen für mögliche Kreditausfälle. 678 Millionen Euro Risikovorsorge waren mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor (329 Mio Euro). Für 2021 rechnet der Vorstand mit einer in etwa stabilen Risikovorsorge.
Enthalten sind in der Vorsorge für das vergangene Jahr 220 Millionen Euro für mögliche Rückschläge infolge der Corona-Krise. Großer Batzen sind zudem Risiken bei Schiffskrediten der seit Jahren in den roten Zahlen steckenden Tochter DVB. Die Schifffahrt ist wegen Überkapazitäten in der Krise, viele Reedereien können Kreditraten nicht mehr zahlen. Das brachte den Transportfinanzierer DVB in Bedrängnis. Große Teile des Geschäfts wurden in der Folge verkauft.
Die restliche DVB mit derzeit noch etwa 300 Mitarbeitern könnte per Verschmelzung auf das Mutterhaus vorzeitig abgewickelt werden. Eine abschließende Entscheidung sei noch nicht getroffen.
Zwei Sondereffekte als Ergebnistreiber fielen für die Gruppe im vergangenen Jahr weg: 2019 hatten sich das Staatsanleihen-Portfolio der DZ HYP sowie Kapitalanlagen der R+V Versicherung deutlich positiv entwickelt und mit zusammen fast 800 Millionen Euro maßgeblich zum zweitbesten Jahresergebnis in der DZ-Bank-Geschichte beigetragen.
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