Corona-Pandemie 10 000 Impfungen ab Sonntag in Thüringen

Corona-Impfung Foto: dpa/Brian Snyder

Grünes Licht für den Impfstoff: Nachdem die EU-Kommission in Brüssel am Montagabend die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer erteilt hat, können die Impfungen beginnen.

 
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Erfurt - Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) geht davon aus, dass am Sonntag (27. Dezember) auch in Thüringen die Impfungen zum Schutz vor dem Coronavirus beginnen. Ihren Angaben zufolge soll am Samstag mit der Auslieferung des Impfstoffs in Deutschland begonnen werden.

Wie viele Impfungen damit in der ersten Tranche in Thüringen stattfinden können, ist bislang unklar. Auch die Behörden in Erfurt verweisen bislang nur auf die Angaben des Bundes. Demnach sollen zunächst rund 400 000 Impfdosen an Deutschland ausgeliefert werden. Dies würde für Thüringen einen Anteil von bis zu 10 000 Impfdosen bedeuten. Da der volle Schutz erst nach einer zweiten Impfung besteht, würde die erste Lieferung also nur für 5000 Menschen ausreichen.

Werner hatte bereits angekündigt, dass die ersten Impfungen zunächst in Alten- und Pflegeheimen vorgenommen werden sollen, die bislang noch kaum von Infektionen betroffen waren. Wo es bereits Ausbrüche gab, sei mit einer gewissen Immunität zu rechnen.

Die landesweit 29 Impfstellen, die in den letzten Wochen in Thüringen eingerichtet wurden und deren genaue Standorte als Staatsgeheimnis behandelt werden, sollen demnach erst im Januar ihre Arbeit aufnehmen, wenn weitere Impfstoff-Lieferungen eingetroffen sind – die erste Lieferung reiche nur für mobile Impf-Teams, die in den Alten- und Pflegeheimen im Einsatz sind. Maximal 15 mobile Teams wird es thüringenweit geben.

In früheren Plänen war die Landesregierung von 125 000 Impfdosen in der ersten Runde ausgegangen, die für 62 500 Patienten reichen würden. Diese sollten nach drei bis vier Wochen aufgebraucht sein. Bei einer ähnlichen Impf-Geschwindigkeit würden die 10 000 Dosen gerade einmal zwei bis drei Tage reichen, wenn die Impfstellen geöffnet wären.

Die EU-Kommission war am Montagabend der Empfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur gefolgt, das Mittel mit dem Namen BNT162b2 freizugeben. Das Mittel war vom Mainzer Unternehmen Biontech und seinem amerikanischen Partner Pfizer entwickelt worden. Mehrere Länder, darunter Großbritannien und die USA, waren mit Not-Zulassungen vorangeprescht und verabreichen bereits den Impfstoff.

Nach den ersten 400 000 Dosen hat die Bundesregierung für den Januar drei bis vier Millionen Dosen in Aussicht gestellt, in ähnlicher Geschwindigkeit soll es in den Monaten danach weitergehen. Bestellungen für insgesamt mehr als 300 Millionen Dosen sind gesichert, dennoch wurde Kritik laut, dass sich Deutschland beim Rennen um den Impfstoff von anderen Ländern habe überholen lassen.

Sobald der Impfstoff zur Verfügung stehe, werden laut Ministerium und KV das Terminbuchungstool unter www.impfen-thueringen.de und die Telefonnummer 03643/4950490 freigeschaltet. Über die Rufnummer 116 117 sei keine Anmeldung möglich, hieß es.

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