Die Münchner werden von der Fluglinie Qatar Airways unterstützt und nutzten Katar mehrfach für ihr Winter-Trainingslager. Die Frauenfußballerinnen der Bayern waren zuletzt ebenfalls in Katar. Auch aus der Münchner Fanszene gab es in der Vergangenheit immer wieder Kritik an der Partnerschaft.
Rummenigge verwies darauf, dass sich das noch junge Land entwickelt habe. Der Fußball leiste einen "großen Beitrag zur Verbesserung der Situation". Der FC Bayern oder der Fußball allein könnten aber keine umfassenden Veränderungen bewirken. "Wir können nicht die ganze Welt verbessern", sagte Rummenigge.
Nach Einschätzung der Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat sich die Lage ausländischer Arbeiter in Katar zuletzt verbessert, das Land setze seine Reformen aber nur unzureichend um. Zudem werden demnach einheimische Arbeitgeber bei Verstößen häufig nicht zur Rechenschaft gezogen. Dadurch sind laut Amnesty Tausende Arbeiter weiter der Gnade skrupelloser Arbeitgeber ausgesetzt, deren Missbräuche straflos blieben.
Nach Ansicht von Rummenigge hängt die jüngste Schwächephase des FC Bayern München in der Bundesliga auch mit der hohen Belastung zusammen. "Die ganze Saison ist anstrengend, wir spielen jeden dritten Tag, die Spieler sind natürlich beansprucht", sagte Rummenigge. Der deutsche Fußball-Meister hatte nach dem Sieg bei der Club-WM in Katar aus zwei Partien in der Bundesliga nur einen Punkt geholt, bleibt aber Tabellenführer.
Ein Problem der Münchner in dieser Saison sieht Rummenigge darin, "dass wir manchmal zu inkonsequent sind, wir ersparen uns manchmal den letzten Meter." Dies führe dann häufig zu Rückständen. "Dann wird es natürlich anspruchsvoll", erklärte der Vorstandschef.
Mit Blick auf die Bundesliga leidet Rummenigge mit dem Tabellenletzten FC Schalke 04, für den ein Abstieg nach dem 0:4 im Revierderby gegen Borussia Dortmund näher rückt. "Es wird natürlich immer schwieriger. Ich muss ehrlich sagen, ich habe ein bisschen Mitleid mit den Schalkern", sagte Rummenigge, der aus Lippstadt stammt. "Ein Abstieg wäre für den Club und die Region ein Drama."
Die Kritik an Trainer Marco Rose von Borussia Mönchengladbach wegen dessen Entscheidung für einen Wechsel zum BVB kann Rummenigge indes nicht nachvollziehen. "Wir müssen manchmal ein bisschen unaufgeregter mit diesen Sachen umgehen", forderte der Bayern-Chef. "Es ist Teil unseres Geschäfts, dass Spieler oder Trainer den Club wechseln."
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