Unterdessen üben einige festgehaltene Demonstranten Kritik am ihrer Ansicht nach zu brutalen Vorgehen der Bereitschaftspolizei und an der Einkesselung. Dabei würden Menschen auf einer Fläche zusammen-gepfercht, wo der Abstand von 1,5 Metern überhaupt nicht einzuhalten sei, obwohl die Polizei doch genau damit ihren Einsatz gerechtfertigt habe. Warum sie gekommen sind? Ein Mann aus Schleusingen mit einer Frau an seiner Seite sagt, er habe in Hildburghausen nur spazieren gehen wollen. Das sei doch erlaubt. Ein junger Mann aus Hildburghausen versichert, er sei zufällig auf dem Marktplatz gewesen und mit eingekesselt worden. Kurz danach wird er zur Personalienfeststellung zu einem Polizeiwagen geführt. Die Bilanz kurz nach 21 Uhr: Nach Angaben von Einsatzleiter Frank Haspel sind drei Personen in Gewahrsam genommen worden. Eine Person, weil sie ihre Personalien nicht feststellen lassen wollte, zwei weitere Personen wegen Widerstands gegen Polizeibeamte.
Der Fotograf unserer Redaktion bittet die Polizei für den Weg zu seinem Auto um Begleitschutz. Ihm war beim ersten Versuch, den Marktplatz zu verlassen, von Demonstranten körperliche Gewalt angedroht worden. Von Beleidigungen ganz zu schweigen. Die Personalienfeststellung von zu diesem Zeitpunkt noch etwa 30 eingekesselten Demonstranten dauert bis nach 21 Uhr an.
Wie Einsatzleiter Frank Haspel am Freitagnachmittag mitteilt, sind bei der Demonstration am Donnerstagabend von der Polizei insgesamt 133 Ordnungswidrigkeitsanzeigen gestellt worden.