Hildburghausen - Schon seit einiger Zeit hat die Gesundheitsbehörde im Landratsamt auch die Zahl der entdeckten Virusmutationen in seine tägliche Statistik mit aufgenommen. Seither geht diese Zahl steil nach oben. In den vergangenen zehn Tagen hat sich die Zahl der entdeckten Virusmutationen verdoppelt. Am Montag, 29. März waren insgesamt 42 Fälle bekannt geworden. Am Mittwoch, 7. April sind es schon zusammen 84 bekannte Fälle. Dabei dürfte die Dunkelziffer erheblich höher liegen. Denn bisher sind nur fünf Prozent aller PCR-Tests stichprobenartig genetisch sequenziert worden. Auf diese Weise kann festgestellt werden, ob es sich um eine Virusmutation handelt. Das Landratsamt strebe aber an, dass generell alle Positivtestungen von den Laboren auf Mutationen untersucht werden, heißt es auf Nachfrage von Freies Wort aus der Behörde. Wenn der Verdacht einer Infektion mit Mutation besteht, wird vonseiten des Gesundheitsamts immer eine Sequenzierung der Probe gefordert. Auf diese Weise könne die Verbreitung der Mutanten besser verfolgt werden. Das ist nötig, weil die Mutationen leichter übertragbar sind und einen schwereren Verlauf nach sich ziehen können. „Uns sind Fälle bekannt, bei denen bereits ein kurzer Kontakt zu einem Mutations-Infizierten ausgereicht hat, um das Virus zu übertragen“, teilt das Landratsamt mit. Eine Häufung solcher Fälle seien zuletzt in Kinderbetreuungseinrichtungen festgestellt worden. Dies schlägt sich auch in den Zahlen zur Verteilung der bekannten Virusmutationen nieder. 28 der 84 Fälle sind in Schleusingen aufgetreten. Dort war erst kürzlich der gesamte Kindergarten aufgrund einer gehäuften Zahl von Infektionen geschlossen worden.