Cornamusa in Neuhaus Doppelter Show-Start rückt näher

Madlen Pfeifer
Irischer Stepptanz gepaart mit irisch-schottischen Melodien prägen auch heuer die neue Cornamusa-Show. Foto: CreativeChaos/Dirk Dreschel

In vier Wochen ist es wieder soweit: Cornamusa starten ihre nächste Deutschland-Tour. Wie gehabt mit zwei Terminen in der Heimat. Am 10. und 11. Dezember präsentiert das Ensemble seine neue Show im Kulturhaus in Neuhaus am Rennweg. Die Proben laufen.

 
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Das Klackern von Steppschuhen schallt wieder durch den Saal des Kulturhauses in Neuhaus am Rennweg. Und auch Trommelrhythmen sind zu hören. Ebenso wie Geigenklänge und nicht zuletzt die so typischen Dudelsackmelodien, ohne die keine Cornamusa-Veranstaltung auskommt. Noch aber ist das Bühnenbild nicht komplett. Die Künstler sind statt in ihren Bühnenoutfits in legerer Alltagskleidung unterwegs. Eine Lichtshow braucht’s an jenem Tag auch erst einmal nicht, ebenso wenig wie einen perfekt abgemischten Sound oder Videoprojektionen im Hintergrund. Jetzt geht es erst einmal darum, die bis dato separat geprobten musikalischen und tänzerischen Parts zusammenzuführen.

Die Vorbereitungen für die beiden Auftakttermine am 10. und 11. Dezember zu der neuen Cornamusa-Show sind in die heiße Phase gegangen. Am ersten Novemberwochenende hat sich das gesamte Ensemble von Freitag bis Sonntag das erste Mal für gemeinsame Proben im Kulturhaus getroffen. Vorher haben die sieben Musiker – darunter ein neues Gesicht mit Florian Keller am Schlagzeug – in Thüringen ihr Ding gemacht und an den Liedern gefeilt, erzählt Torsten Bähring, der neben Peter Scheler einer der beiden Produzenten von Cornamusa ist. Die Tänzer der Irish Beats Dance Company mit ihren beiden Hauptakteuren Gyula Glaser und Nicole Ohnesorge arbeiteten derweil in Berlin Choreografien zu den Songs aus, unter denen heuer „so viele Eigenkompositionen wie noch nie“ sind, so Bähring.

Nach der Show ist vor der Show

Kaum war der letzte Vorhang am 29. Mai in der Jahrhunderthalle in Frankfurt am Main für die „alte“ Show rund um „Das Geheimnis des Claddagh Ringes“ gefallen, haben die Planungen für das nächste „World of Pipe Rock and Irish Dance“-Erlebnis begonnen. Wobei immer schon währenddessen erste Ideen für eine neue Geschichte aufkeimen, welche Musiker und Tänzer gemeinsam auf die Bühne bringen. Diesmal geht es auf „Die Reise in die neue Welt“. Die Zuschauer erleben, wie Schotten und Engländer in Irland einmarschieren. Nachdem sich aber ein englischer Offizier in die Tochter eines irischen Großgrundbesitzers verliebt, nimmt die Handlung eine unerwartete Wendung. Gemeinsam beschließen sie, mit Freunden nach Amerika auszuwandern, um ein neues Leben in einer neuen Welt zu beginnen. Auf dem Weg dorthin müssen sie jedoch mehrere Hürden überwinden, bevor sie sich ihrem Ziel nähern, dem „Land Run“. Ein Wettbewerb, der um 1890 in Oklahoma ausgetragen wurde, indem es um den Erwerb eines Grundstücks ging.

Mit der Idee zur Geschichte im Kopf macht sich vor allem Peter Scheler in den Monaten zwischen den Shows an die Arbeit, um Stück für Stück ein Gesamtwerk zusammenzusetzen. Während sich Torsten Bähring vor allem um das Organisatorische rings um die Tour kümmert – angefangen von der Koordination der Termine und Locations über alles, was das Marketing betrifft, bis hin zu Übernachtung und Verpflegung der Crew –, tüftelt Scheler den ganzen Sommer an der Show. Er kreiert eine Handlung um die Story, packt sie in einzelne Szenen, die mal nur über Musik, mal nur über Tanz, aber meist in Verbindung aus beiden den Inhalt wiedergeben. Er arrangiert mit dem Gitarristen Ace Griffin passend dazu neue Lieder, die die entsprechende Stimmung transportieren, macht sich Gedanken zu Bühnenbild, Lichtshow und Kostümen, und überlegt sich, wo und wie die Künstler auf der Bühne agieren. Und genau das gilt es nun, bei dem gemeinsamen Probewochenende zu üben.

Die Tänzer gehen auf und neben der Bühne im Saal noch einmal für sich mit den Steppschuhen an den Füßen ihre Schritte durch. Derweil erhält man oben auf der Galerie im Barbereich einen Einblick, wie viel Arbeit, Training und Mühe in der Vorbereitung einer solchen Show steckt. In dem Fall darin, eine anderthalbminütige Trommeleinlage so einzustudieren, dass am Ende alles passt – vom Tempo über die Haltung der Arme, Hände und Stöcke bis hin zur Bewegung der Köpfe. Ein ums andere Mal wird probiert, bis es nach einigen Durchläufen von Peter Scheler heißt: „Dabei belassen wir’s. Der Rest ist jetzt nur noch eine Übungssache.“ Danach geht’s mit den Tänzern auf die Bühne. Die Szene zum Lied „Gates of Eden“ steht auf dem Probeprogramm. Wer steht wo, wer läuft wann wohin, was wirkt wie am besten, wie funktioniert der Übergang zum nächsten Lied reibungslos. All das und mehr gilt es zu üben. So lange, bis alles für jeden klar ist.

59 Termine in sieben Monaten

Auf die ersten gemeinsamen Probetage folgen erst einmal zwei Wochen, in denen sich jeder für sich noch einmal mit den eigenen Parts beschäftigt und das Programm für sich festigt. Bevor die Premiere am Samstag, 10. Dezember, naht, steht gut 14 Tage vorher mit allen – inklusive der Technik-Crew – eine Generalprobe an – mit Licht, Sound, Kostümen und allem, was zu der insgesamt zweistündigen Show dazugehört.

Der Anspruch des Cornamusa-Ensembles ist es auch diesmal fast zehn Jahre nach den ersten Auftritten in 2013, wieder mit neuen Elementen starten zu wollen, sagt Scheler. Für sich selbst, aber vor allem für das Publikum. Schließlich lerne man von Show zu Show dazu. Das Können steigere sich von Jahr zu Jahr, folglich die eigenen Erwartungen an die Leistung. „Wir versuchen, es uns nicht so leicht wie möglich zu machen“, so der Neuhäuser. Die Zuschauer dürfen sich also auf Neues in der Show freuen, aber ebenso auf typische, neu in Szene gesetzte Cornamusa-Einlagen sowie auf altbekannte Bestandteile wie immer wieder dazugehörende bekannte Welthits.

Scheler und Bähring sind guter Dinge, dass die Tour auch in den gegenwärtig schwierigen, teuren Zeiten gut laufen wird. Schon im Zuge der vergangenen Show, die zum Teil noch geprägt war von 2G-Regeln und anderen pandemiebedingten Beschränkungen, haben sie die Erfahrung gemacht, dass die Menschen froh sind, wenn sie dem Alltagstrott einmal für ein paar Stunden entfliehen und abschalten können.

Wenn am 10. Dezember in Neuhaus der Startschuss gefallen ist, tourt Cornamusa dann durch ganz Deutschland. Das Ensemble gastiert etwa am 14. Januar in der Stadthalle in Bad Blankenburg, am 18. März im Congress Centrum Suhl sowie am 19. März in der Messehalle Erfurt. Insgesamt stehen 59 Termine inklusive der Abschlussveranstaltung am 11. Juni in der Sport- und Kongresshalle in Schwerin im Kalender.

Die neue „World of Pipe Rock and Irish Dance“-Show von Cornamusa, die heuer „Die Reise in die neue Welt“ bedeutet, ist am Samstag, 10. Dezember, um 20 Uhr das erste Mal im Kulturhaus in Neuhaus am Rennweg zu erleben. Am Sonntag, 11. Dezember, ab 18 Uhr ein zweites Mal in der Rennsteigstadt. Karten gibt es im Thüringer Wald Shop, Bahnhofstraße 10, in Neuhaus sowie über den Online-Ticket-Plattform Eventim zum Preis ab 42 Euro.

Verlosung

Sechs Karten für zwei Abende
Zusammen mit Cornamusa verlost die Lokalredaktion Sonneberg von Freies Wort je drei Eintrittskarten für die beiden Shows im Kulturhaus in Neuhaus am Rennweg am Samstag und Sonntag, 10. und 11. Dezember. Wer sich ein Ticket sichern möchte, schreibt bis 25. November, 12 Uhr mit dem Stichwort „Cornamusa“ eine Mail an gewinn-son@freies-wort.de. Nur Teilnehmer, die ihre Adresse und eine Telefonnummer hinterlassen, kommen für die Verlosung infrage. Die Gewinner werden anschließend rechtzeitig bekannt gegeben und die Karten an den jeweiligen Abenden an der Kasse hinterlegt. Ein Ausweisdokument ist mitzubringen. Wir verarbeiten Ihre Daten ausschließlich im Rahmen des Gewinnspiels. Die allgemeinen Teilnahmebedingungen sowie die Informationspflichten über die Verarbeitung Ihrer Daten können Sie jederzeit auf unserer Homepage unter https://www.insuedthueringen.de/mehr/recht/agb/ in der Rubrik „Allgemeine Teilnahmebedingungen für Gewinnspiele (...)“ einsehen.

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