Eine größere Rolle spielen die digitalen Kanäle aber auch bei der Neukundengewinnung. So kam bereits jeder dritte Neukunde im vergangenen Jahr bereits online zur Commerzbank. „Insgesamt haben wir 2020 im Marktbereich Coburg / Sonneberg 574 neue Kunden gewinnen können“, freut sich die Marktbereichsleiterin mit ihrem Team. Insgesamt sind es damit 18216 Privatkunden, denen sie in allen Fragen der Finanzen zur Seite stehen.
Leicht gewachsen ist auch die Zahl der Firmenkunden und zwar genau um 156. Insgesamt betreut die Commerzbank in der Region Coburg/Sonneberg jetzt rund 5300 Unternehmer. Für sie hat man im letzten Jahr die Kreditvergabe verdoppelt und neue Kredite in Höhe von 32 Millionen Euro ausgereicht.
Zugenommen hat im vergangenen Jahr auch die Kartenzahlung. Klar, um Kontakte zu vermeiden, hat man in vielen Geschäften auf einen bargeldlose Zahlung umgestellt und manch einer zückt jetzt sogar beim Bäcker oder beim Fleischer seine Karte.
Verstärkt nachgedacht wird auch über die Geldanlagen. Die Zeiten, in denen es hohe Zinsen gab, sind leider schon lange vorbei. Das wissen die meisten. Sparen ist jetzt nicht nicht mehr der Hit. Lediglich eine Reserve möchte man haben, schließlich kann ja mal die Waschmaschine kaputt gehen oder am Auto eine größere Reparatur anstehen. „Aus Sparern werden Anleger“, wissen Susanne Bloß und Stefan Hecht. Viele, so erklären sie, haben den Kurssturz im Frühjahr 2020 genutzt und Wertpapiere gekauft – davon einige zum ersten Mal. Besonders beliebt waren Wertpapiersparpläne: Ihre Zahl stieg um 20 Prozent. Insgesamt hat sich das Depotvolumen auf 102 Millionen Euro erhöht. Mit speziellen Beratungen möchte man daran anknüpfen und den Kunden die neuen Anlageformen schmackhaft machen. „Keiner soll Strafzinsen zahlen“, ist man sich einig.
Im ersten Moment überraschend ist der Anstieg bei den Baufinanzierungen. Allein im letzten Jahr konnten im Marktbereich Coburg knapp 60 Millionen Euro für neue Baufinanzierungen ausgereicht werden. Das sind noch mal fast 30 Prozent mehr als im Vorjahr und lässt das Bestandsvolumen damit auf 251 Millionen Euro anwachsen. Der Grund ist jedoch nachvollziehbar. Den Lockdown in einer Wohnung vielleicht noch ohne Balkon zu überstehen, ist für viele schwierig. Der Wunsch nach einer Immobilie im Grünen wurde verstärkt und manch einer entschied sich, das jetzt anzugehen. Einige befürchten aber auch, dass ihr Geld vielleicht bald nicht mehr viel wert ist. Dann doch lieber in etwas investieren, was von Dauer ist. Neben den eigentliche Neubauten wollten viele aber auch, dass ihr Zuhause noch etwas schöner ist. In den Urlaub fahren konnte man nicht und auch sonst gab es nicht viel zum Geld ausgeben. Ein Pool, von dem man schon lange geträumt hatte, oder ein neues Bad wurden dann mit Unterstützung der Bank in Angriff genommen. Wer dann noch nachhaltig dachte, wurde noch mehr unterstützt, gibt es dank der „grünen Baufinanzierung“, die die Commerzbank aufgelegt hat, noch einen Zinsrabatt. Wer möchte, kann auch in den neuen Fonds „Klimavest“ einsteigen und hat erstmals die Möglichkeit, direkt in nachhaltige Energieprojekte wie beispielsweise Windparks investieren.
Immer mal wieder macht das Gerücht, dass die Commerzbank in Sonneberg ihre Pforten schließt, ihre Runde. So auch erst wieder während der vierwöchigen Schließzeit. „Das war aber nur wegen Corona“, betonen Susanne Bloß und Stefan Hecht. Strategie 2024 ist eine voll digitale Bank mit persönlicher Beratung und konsequentem Fokus auf Nachhaltigkeit Dazu wird die Bank die digitalen Stärken der Comdirect mit der Beratungskompetenz der Commerzbank zusammenführen. Ob man dafür Standorte schließen wird und vor allem wo, weiß man im Moment nicht. Rein persönlich ist Stefan Hecht jedoch dafür, dass Sonneberg auf jeden Fall bleibt. „Wir haben hier ein gutes Team, eine sehr gut funktionierende Kundenbindung und die Filiale ist stark und breit gewachsen. Warum sollte man da schließen?“, fragt er. Für die Niederlassung Würzburg selber ist Sonneberger eine Bereicherung und die möchte man in Zukunft keineswegs missen