Querbeet durch viele Länder ging die weitere Reise, so mit „Der Hahn von Onkel Giacometo“ nach Italien, dargeboten vom Sängerkranz Neubrunn. Der dann mit dem „Neubrunner Heimatlied“ auch wieder zurück in die Heimat führte. Oder wie es Claudia Voigt in ihrer Moderation betonte: „Wer einmal in der Ferne war, der weiß, was Heimat bedeutet!“
Deshalb versicherten die Sänger, dass ihr Neubrunn ein Ort sei, wo man sich zu Hause fühlen könne. Voller Inbrunst sangen sie deshalb das „Neubrunn, mein Dörflein im Meininger Land“. Dass in ihrem Ort die Musik eine besondere Rolle spielt, mag allein schon dadurch ersichtlich sein, dass sie vor Kurzem das 100-jährige Bestehen ihres Chores feiern konnten. Und dass sie zahlenmäßig inzwischen immer kleiner geworden sind, dürfte nicht nur ein Problem von Neubrunn sein – damit haben fast alle Chöre zu kämpfen. Zudem hat Corona mit seiner langen Pause, in der so gut wie keine Proben mehr stattfinden durften, zu dieser negativen Entwicklung beigetragen. Doch tapfer kämpfen sie weiter, wie sie versicherten.
Mit „Wo Hochwaldtannen mich umrauschen“ meldete sich die kleine Schar der Sängerinnen und Sänger (acht Frauen und drei Männer) aus Erlau zu ihrem ersten Solobeitrag. Im Jahr 1882 war in Erlau ein Männerchor gegründet worden, aus dem später ein Gemischter Chor hervorgegangen war. Eine große Zeit hatte der Chor mit seinen Auftritten bei der Urlauberbetreuung, in letzter Zeit allerdings auch ein Problem, länger ohne Chorleiter zu überleben. Mit „Die Post im Walde“ und dem „Erletalgruß“ meldeten sie sich wieder zurück auf der Bühne.
Eine völlig andere Klangfarbe brachte „Das Chörchen“ aus Meiningen-Dreißigacker ins Programm. Sie bekennen sich bereits mit ihrem Chornamen zu der kleinen Zahl ihrer Mitwirkenden, haben gar nicht vor, ein großer Chor zu sein oder zu werden. Im Jahr 2013 von vier sangesfreudigen Frauen gegründet, sind inzwischen daraus sieben geworden. Unterstützt durch Adrian Voigt, nicht nur als Chorleiter, sondern auch als Sänger. So klein die Zahl der Sängerinnen, so groß ist ihre musikalische Bandbreite. Die von Melodien von Anton Bruckner („Locus iste“) bis Hubert von Goisern („Heast as net“) reicht.
Doch auch im gemeinsamen Gesang ist inzwischen die Handschrift von Adrian Voigt zu erkennen. Eindrucksvoll „Der einfache Frieden“ mit Musik aus der Feder von Klaus Schneider, zu der Gisela Steineckert einst diesen zeitlosen, berührenden Text geschrieben hatte. Dagegen war als Schlusspunkt der „Zottelmarsch“ als ein echter „Durchreißer“ so recht dazu angetan, die Zuhörer in einer fröhlichen Stimmung zu entlassen.