Chipsi ist wieder da Revierjäger fängt Ausreißer-Känguru

Sarah Jakob

Erleichterung in Steinach: Die vor gut zwei Monaten ausgebüxte Kängurudame Chipsi befindet sich wieder wohlbehalten bei ihren Besitzern in der Brunnenstadt. Einfangen konnte sie ein Revierjäger letztendlich nur mittels Betäubungspfeil und Netz.

 
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Die Erkundungstour durch das Thüringer Schiefergebirge ist für Känguruweibchen Chipsi nun vorbei. Nachdem das Gatter des Geheges in Steinach vermutlich durch Unbekannte beschädigt worden war, streunte das Tier für einige Wochen durch die Wälder und sorgte unter anderem für einen Auffahrunfall. Ein Plan musste her, um Chipsi wieder habhaft zu werden.

Nach Informationen des Sonneberger Forstamts arbeitete man in den vergangenen Wochen eng mit dem Rechts- und Ordnungsamt, der unteren Jagdbehörde und dem Veterinäramt zusammen, um Chipsi wohlbehalten an ihre Besitzer zurückgeben zu können.

Letztendlich wurde das entlaufene Tier nach einem Antrag des Halters beim Ordnungsamt durch Revierjäger Jürgen Schmidt, seinerseits Experte für Wildfänge, betäubt und eingefangen. Anhand von Tierart und Körpergewicht hatten die Tierärzte zuvor die richtige Dosis der „Hellabrunner Mischung“ bestimmt. Die Besitzer lockten indes über Wochen hinweg die Streunerin immer wieder mit Futter an, um sie zum Heimkehren zu bewegen. Am Montag, 21. November, ging dann alles ganz schnell: Aus einer Entfernung von etwa 15 Metern schoss der Jagdprofi mit dem Gewehr einen Betäubungspfeil – und traf. Nach guten 20 Minuten wirkte das Mittel und das Wallaby wurde schlafend geborgen.

Chipsis Halter- wie auch Kängurufamilie seien überaus erfreut, die Herumtreiberin endlich wieder bei sich zu haben. Das Känguruweibchen wurde zwar immer wieder gesehen, Schaulustige näherten sich ihr oder bremsten ab, was Gefahren im Straßenverkehr begünstige. Selbst die Bahn musste für sie stoppen. Mittlerweile ist die Abenteurerin aber unversehrt zurück im Gehege – gerade noch pünktlich vor dem Wintereinbruch. Mit Beginn der kalten Jahreszeit hätten sich laut Forstamt die Überlebenschancen für das Tier erheblich verschlechtert. Der Thüringer Wald ist eben nicht Australien.

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