Ankündigung aus den USA?
Unterdessen berichteten mehrere Medien unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen, dass die US-Regierung ankündigen wolle, Nexperias Niederlassung in China werde wieder Chips liefern. Das "Wall Street Journal" führte die geplante Bekanntmachung auf die Gespräche zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping zurück. Dabei hätten beide Seiten eine Rahmenvereinbarung getroffen.
Xi und Trump hatten sich am Rande des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) im südkoreanischen Gyeongju getroffen. Dabei sagte China zu, eine geplante Ausweitung seiner Exportkontrollen auf seltene Erden auszusetzen. Die USA wollen dafür Zölle, die Washington wegen Chinas Rolle in der US-Drogenkrise um das Opioid Fentanyl eingeführt hatte, auf zehn Prozent senken. Außerdem will Washington jüngste Restriktionen gegen Tochterunternehmen chinesischer Firmen rückgängig machen.
Was wird aus der EU?
Sollte China wieder erlauben, Nexperia-Chips in die USA zu liefern, bliebe die Frage, ob es auch Zugeständnisse an Europa geben könnte. Laut EU-Handelskommissar Maros Sefcovic sprachen Vertreter Brüssels und hohe Beamte des chinesischen Handelsministeriums miteinander, wie der Slowake auf der Online-Plattform X schrieb. China habe dabei bestätigt, dass die Aussetzung der Exportkontrollen auf seltene Erden auch für Europa gelte.
"Beide Seiten bekräftigten ihre Entschlossenheit, sich weiterhin für eine Verbesserung der Umsetzung der Exportkontrollpolitik einzusetzen", schrieb er weiter. Auf den Fall Nexperia ging er nicht ein. Das Handelsministerium in Peking machte zunächst keine Angaben zu den Gesprächen in Brüssel.