Der aus dem Rheinland stammende Maaßen hatte nach der Wahlniederlage mehrfach betont, er wolle seinen Wohnsitz in Suhl behalten und als Mitglied im CDU-Kreisverband Schmalkalden-Meiningen die Politik „aufmischen“. Bis auf seine Aktivitäten auf Twitter und vor allem dem bei Corona-Kritikern beliebten Kanal Telegram ist aber von derlei noch nichts zu bemerken. Beim jüngsten Thüringer CDU-Landesparteitag in Suhl durfte er eine Gastrede halten.
Maaßens Verhältnis zur Landes- und Bundespartei gilt schon seit L angem als komplett zerrüttet. Di es elbe Karin Prien, die jetzt den Parteiausschluss fordert, hatte CDU-Anhänger bereits vor der Bundestagswahl aufgefordert, in Maaßens Wahlkreis die SPD zu wählen. Mehrere führende Unionsleute hatten seine Kandidatur missbilligt und als schädlich für die CDU bezeichnet, die CDU-Bundesspitze boykottierte den Wahlkampf im Wahlkreis 196 . Zuletzt hatte Maaßen nach dem Abgang Angela Merkels gezeigt, was er von seiner durch sie geprägten Partei hält: Merkel zähle zu den schlechtesten deutschen Regierungschefs und habe „gewaltigen Schaden“ angerichtet, twitterte er im Dezember. Parteidisziplinarische Konsequenzen gab es für den Juristen aber bisher nicht.
Auch diesmal ging die Thüringer CDU auf Priens Aufforderung, ein Parteiausschlussverfahren einzuleiten, nicht ein. Der Thüringer CDU-Generalsekretär Christian Herrgott sagte lediglich: „Hans-Georg Maaßen vertritt erneut allein seine persönliche Meinung. Er muss sich daher nach wie vor selbst fragen, zu welchem Zweck er immer wieder öffentlich derart provoziert.“