CDU-Bundesvorsitzender Laschet: Auch Maaßen wird nicht mit der AfD reden dürfen

Hans-Georg Maaßen, designierter Bundestagskandidat der Südthüringer CDU. Foto: Michael Reichel/ari (Michael Reichel)

Angesichts einer wahrscheinlichen Bundestagskandidatur Hans-Georg Maaßens in Südthüringen fordert CDU-Chef Armin Laschet eine klare Absage an Kooperationen mit der AfD.

 
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München/Suhl - Der CDU-Vorsitzende und Kanzlerkandidat Armin Laschet hat seinen Parteifreund Hans-Georg Maaßen vor jeglicher Form der Zusammenarbeit mit der AfD gewarnt. „Mit der AfD wird nicht koaliert, nicht kooperiert, nicht verhandelt, nicht einmal gesprochen“, sagte Laschet am Sonntag in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“. Der Parteichef sprach von einer „glasklaren“ Regel in Richtung des designierten Südthüringer CDU-Bundestagskandidaten. „Auch Herr Maaßen wird sich, wenn er denn aufgestellt wird, an die Regel halten müssen“, erklärte Laschet. Gleichwohl schloss er eine Intervention des CDU-Spitze in die Kandidatenaufstellung aus: „Über solche Kandidaturen entscheiden in einem demokratischen Verfahren die Kreisverbände.“Der frühere Verfassungsschutz-Präsident Maaßen stellt sich an diesem Freitag dem Votum der 42 Südthüringer CDU-Delegierten, die über den Bewerber der Partei im Bundestagswahlkreis 196 (Suhl, Schmalkalden-Meiningen, Hildburghausen, Sonneberg) entscheiden. Der 58-jährige Rheinländer, der wegen seines AfD-nahen Kurses und seines Agierens beim Verfassungsschutz auch in der eigenen Partei umstritten ist, gilt als Favorit unter den bislang drei Interessenten. Der Posten war in der CDU frei geworden, nachdem der bisherige Bundestagsabgeordnete Mark Hauptmann nach Korruptionsvorwürfen zurückgetreten war.

Maaßen hatte die Wahl von Thomas Kemmerich (FDP) zum Ministerpräsidenten mit den Stimmen von CDU und AfD Anfang 2020 als „Riesenerfolg“ bezeichnet. Dieses Zusammengehen von Christdemokraten und AfD in Thüringen bezeichnete er damals als „Wende“ und sagte: „Hauptsache, die Sozialisten sind weg“. Zu seinen Südthüringer Unterstützern in der CDU gehören maßgeblich diejenigen, die damals von der Thüringer CDU „ergebnisoffene Gespräche“ auch mit der AfD gefordert hatten. Im Vorfeld seiner Kandidatur bei der Südthüringer CDU hatte Maaßen zuletzt erklärt, er stehe weit von der AfD entfernt. „Es darf keine Zusammenarbeit mit der AfD geben“, sagte er Mitte April unserer Zeitung.Im Interview der „Süddeutschen“ verneinte Laschet die Frage, ob die CDU ein Ost-West-Problem habe. Es gebe aber ein unterschiedliches politisches Klima, da die CDU im Osten „einen harten Kampf“ gegen die AfD führe, die dort in mehreren Bundesländern anstrebe, stärkste Partei zu werden.

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