CDU-Bundestagskandidat Maaßen steht weitab

Hans-Georg Maaßen am Donnerstagabend bei seinen CDU-Parteifreunden in Schwallungen/Werra. Foto: Michael Reichel/ari (Michael Reichel)

Mit einem Bundestagskandidaten Hans-Georg Maaßen bekäme die CDU, was sie bestellt: Einen, der das konservative Lager nach rechts öffnet und zur Mitte schließt. Außerhalb ihrer Südthüringer Blase kann die Union damit nicht punkten, meint Markus Ermert in seinem Kommentar.

 
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Schwallungen - Spätestens nach dem begeisterten Empfang in Schwallungen ist klar: Die Südthüringer CDU wird Hans-Georg Maaßen für den Bundestag aufstellen. Seinen Mut, ehrlich und mit klarer Kante in der fremden Region für seine Lesart der Christdemokratie zu kämpfen: Den darf man ihm abnehmen. Sein Lippenbekenntnis, er wahre Distanz zur AfD, nicht. Maaßens altkonservativer Gestus mag in der Südthüringer CDU mehrheitsfähig sein, in der Gesamtpartei ist er es nicht, und auch nicht bei der potenziellen Wählerschaft der CDU/CSU. Wertegerüst, Weltsicht und Politikstil, verortet in der Kohl-CDU und der Strauß-CSU der 80er und 90er, rangieren weitab von der Merkel/Laschet/Söder-Union, wie sie heute für Konservatismus steht, und sie sind nicht anschlussfähig zum Spektrum aus Liberalen, Sozialdemokraten und Grünen. Erfolge flössen Maaßen und seine Leute daher nur zu, wenn sie Verbündete im AfD-Lager finden, und zwar nicht nur unter den Wählern, sondern auch den Politikern, die einem CDU-MdB Maaßen (und nur diesem) ständig Beifall klatschen würden. Dass er im Ernstfall nichts dagegen hätte, wären CDU und FDP fürs Regieren auf AfD-Stimmen angewiesen, hat er schon vor und nach der Kemmerich-Wahl 2020 deutlich gesagt. Die CDU bekommt, wen sie bestellt: Einen, der das konservative Lager nach rechts öffnet und zur Mitte schließt.markus.ermert@insuedthueringen.de

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