Die „Nationale Front“ war zu DDR-Zeiten der von der herrschenden SED dominierte Zusammenschluss von Wahlkandidaten aller Parteien und Massenorganisationen. Auch die CDU war damals aktiver Teil der „Nationalen Front“.
Der Vorschlag an Linke, Grüne und SPD, sich auf einen chancenreichen Gegenkandidaten zu CDU-Mann Maaßen zu einigen, war von der politisch links verorteten Organisation „Campact“ ins Spiel gebracht worden. Der Verein hatte auch eine Meinungsumfrage in Auftrag gegeben. Nach dem von Forsa durchgeführten Stimmungsbarometer kommt der SPD-Kandidat Frank Ullrich auf eine höhere Zustimmung als Maaßen, insbesondere falls Linke und Grüne auf einen eigenen Bewerber verzichteten..
Die drei Südthüringer CDU-Politiker hatten in ihrem Papier kritisiert, „Campact“ setze „Grundwerte des fairen demokratischen Wettbewerbs um die beste politische Problemlösung außer Kraft“ und fragten: „Hat die Kampagne das Ziel, nur noch die eigene Meinung als gesellschaftsfähig gelten zu lassen und so Zug um Zug den Weg zu ebnen zu einer neuen (Meinungs-, Öko-, Digital-) Diktatur?“
Im Bundestagswahlkreis 196 haben alle im Bundestag vertretenen Parteien Direktkandidaten aufgestellt. Das Mandat gewinnt, wer die meisten Erststimmen bekommt, auch wenn dies weniger als die Hälfte der Stimmen sind. Eine Stichwahl unter den beiden Bestplatzierten – wie etwa bei Bürgermeisterwahlen – gibt es nicht. Die Regelung bei der Bundestagswahl kann dazu führen, dass sich die Stimmen eines politischen Lagers so auf dessen viele Kandidaten verteilen, dass ein Bewerber des gegnerischen Lagers gewinnt, obwohl eine Mehrheit gegen ihn votiert hat.
Der CDU-Kreisverband Hildburghausen war erst vor wenigen Wochen mit einer umstrittenen Äußerung aufgefallen, von der man sich distanzierte, nachdem sie öffentlich geworden war. CDU-Kreisgeschäftsführerin Antje Rottmann hatte einem enttäuschten CDU-Wähler geschrieben, 70 Prozent der Presse folgten „der Linie der Antifa“. Nur so lasse sich erklären, warum die Berichterstattung über die Kandidatur Maaßens besonders kritisch sei. CDU-Kreischef Other hatte die Äußerungen seiner Geschäftsführerin als „pauschale und haltlose Anwürfe“ bezeichnet und sich dafür entschuldigt.