Suhl - Die Linke hat der Kampagne für einen gemeinsamen rot-rot-grünen Gegenkandidaten zu Hans-Georg Maaßen (CDU) im Südthüringer Bundestagswahlkreis 196 eine Abfuhr erteilt. Der linke Wahlkreisbewerber Sandro Witt sprach auf Twitter von einer „unpolitischen übergriffigen Kampagne gegen meine Kandidatur“ und lehnte einen Verzicht ab. „Campact“ nannte er einen „Emailversandverein“, dessen Kampagne sei „mehr als irritierend“. Unterstützung erhielt Witt von der Ex-Linken-Bundesvorsitzenden Gabi Zimmer und von Linken-Landtagsfraktionschef Steffen Dittes. Der Verein „Campact“ hatte eine Aktion initiiert, mit der Linke und Grüne aufgefordert werden sollten, gemeinsam Frank Ullrich (SPD) zu unterstützen, um einen Wahlsieg Maaßens zu verhindern. Linken-Kreisvorsitzender Patrick Beier (Schmalkalden-Meiningen) erklärte, vor Ort sei mit niemandem über dieses Vorhaben geredet worden.Hintergrund der Kampagne ist die – durch eine repräsentative Stimmungs-Umfrage gestützte – Vermutung, dass sich das Wählerlager links der CDU in Südthüringen so zersplittert, dass am Ende Hans-Georg Maaßen die meisten Stimmen erhält und somit in den Bundestag gewählt würde, obwohl Rot-Rot-Grün insgesamt die Mehrheit hätte. Während der Linke Sandro Witt in der Vergangenheit als Gewerkschafter auch bei SPD und Grünen Sympathien erringen konnte, gilt der SPD-Kandidat und ehemalige Biathlon-Champion Frank Ullrich als politischer Neuling. Ullrich hat der Umfrage zufolge allerdings weit höhere Bekanntheits- und Zustimmungswerte als der am linken Flügel seiner Partei verortete Witt.