Bundestagswahl Verkrampft, verbockt

Armin Laschet fährt schlechtes Wahlergebnis ein. Der Grund: Mutti hat’s verbockt, meint unsere Redakteurin Kerstin Dolde.

 
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Mutti hat’s verbockt. Auf diesen wenig charmanten Nenner lässt sich das Wahlergebnis bringen, das sich seit Wochen abgezeichnet hat: Von rund 40 Prozent Zustimmung für die Union im vorigen Jahr ist die Partei zusammen mit ihrer Schwesterpartei im Schnellzug bergab gerauscht. Armin Laschet kassiert nun das schlechteste Ergebnis der Union bei einer Bundestagswahl. Es wird nicht schöner dadurch, dass seine größten Widersacher auch nicht glänzten. Irgendwann hätte die Union Inhalte definieren müssen. Durch einen verkrampften Lagerwahlkampf wurde zwar das Allerschlimmste noch verhindert. Mehr aber auch nicht.

Eine Nachfolge nach Wunsch kann man sich nicht bestellen – das muss man besser anstellen. Doch so hatte Angela Merkel erst gedacht, dass Annegret Kramp-Karrenbauer stumm als Parteivorsitzende neben ihr ausharren würde, bis der das Kanzleramt in den Schoß fällt. Ein fataler Trugschluss. So musste die Union erneut auf Suche gehen und entschied sich für einen farblosen Kandidaten, der bis zum Schluss durch Pannen auffiel. Als Kandidat der Herzen sah sich eh ein anderer – CSU-Chef Markus Söder. Dieser hat durch Sticheleien ebenfalls großen Anteil daran, dass es nichts mit dem erhofften Wahlsieg wurde. Die Union ist nicht vom Gegner aufgerieben worden. Es war hausgemacht.

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