Umgekehrt kann Maaßen der Umfrage zufolge zwar zahlreiche AfD-Sympathisanten auf seine Seite ziehen, aber nicht deren Mehrheit – diese erhoffte Wählerwanderung zur CDU war eines der Hauptmotive der Südthüringer Union für die Nominierung Maaßens. 30 Prozent der AfD-Anhänger würden anstelle des eigenen Kandidaten mit der Erststimme derzeit eher CDU, also Maaßen wählen. „Von den Wählern der AfD von 2017 würden sich im Augenblick etwas mehr für Maaßen (39 Prozent) als für Treutler (35 Prozent) entscheiden.
Die Umfrage zeigt auch, dass Maaßen zwar bekannt ist, dass er aber bei vielen im Vergleich mit Ullrich schlechtere Kompetenz- und Sympathiewerte hat. So gaben in der Umfrage zwar 29 Prozent der Befragten an, sie wüssten, dass Maaßen für die Union antrete. Dass Ullrich sich für die SPD um das Direktmandat bewirbt, wussten lediglich 13 Prozent der Befragten. Von denen, die die Kandidaten kannten, attestierten Maaßen nur 37 Prozent, er sei vertrauenswürdig. Ullrich schrieben 92 Prozent der Befragten diese Eigenschaft zu. Dass der ehemalige Verfassungsschutzpräsident die Interessen der Region in Berlin gut vertreten könne, glauben 34 Prozent. Aber 80 Prozent trauen dies dem dem ehemaligen Biathlon-Olympiasieger Ullrich zu. Für Ullrich würden der Umfrage nach 77 Prozent der SPD-Anhänger votieren, für Witt 66 Prozent der Linke-Anhänger.
Den weiteren Wahlkreis-Kandidaten Jürgen Treutler (AfD, 11 Prozent) und Gerald Ullrich (FDP, 7 Prozent), werden kaum Siegchancen eingeräumt. Die Grünen hatten ihre Kandidatin Stephanie Erben erst nach Abschluss der Umfrage aufgestellt.
Die repräsentative Umfrage ist keine Wahlprognose, sondern sie gibt ein politisches Stimmungsbild wieder. Es wurden dafür in der letzten Maiwoche 1002 Südthüringer Wahlberechtigte telefonisch befragt. Forsa gilt als eines der fünf führenden deutschen Meinungsforschungsinstitute. Der Auftraggeber „Campact“ organisiert Online-Kampagnen und gilt als politisch links stehend.