Ähnliche Kritik kam von Leon Goretzka, der bei seinem 45-minütigen Comeback nach überstandener Corona-Infektion in der zweiten Halbzeit das Bayern-Spiel belebte. "Es war ein Spitzenspiel. Es ist normalerweise die große Qualität des FC Bayern, dass wir dann da sind. Heute war es nicht der Fall. Die erste Halbzeit haben wir komplett verpennt", rügte der Nationalspieler.
Die momentane Schwächephase der Bayern hatte sich schon vor dem erfolgreichen Abstecher zur Club-WM in Dubai angedeutet. Rummenigge sprach die Probleme der vergangenen Wochen offen an. "Offenbar stimmt etwas nicht in der Abstimmung. Die ganze Mannschaft muss in der Defensive helfen", sagte der Bayern-Boss. 31 Gegentore hat der Serienmeister nach 22 Spielen bereits kassiert - so viele wie seit 29 Jahren nicht mehr.
Vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der Königsklasse bei Lazio Rom am Dienstag (21.00 Uhr/Sky) knirscht es im Gebälk der Münchener, die ihre gewohnte Souveränität derzeit eingebüßt haben. Flick nahm seine Schützlinge dennoch in Schutz: "Wir haben turbulente Tage hinter uns, das darf man nicht vergessen. Wir sind auch nur Menschen."
Der Coach setzt jetzt auf den Faktor Zeit und die Rückkehr von wichtigen Säulen wie Thomas Müller oder Serge Gnabry. "Es ist eine lange Saison. Wir bauen auf der Leistung der zweiten Halbzeit auf", sagte Flick. Auch die Spieler lassen sich in ihrem Selbstverständnis nicht erschüttern. "Jetzt ist es wieder spannend. Wir werden zusehen, dass wir wieder Gas geben und Punkte sammeln", sagte Goretzka. "Nach und nach werden auch Spieler zurückkommen, deshalb machen wir uns keine Sorgen."
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