Glasner vor dem Saisonstart angriffslustig
"Wir werden einen Mario Götze mit viel Spielfreude und in einer tollen Verfassung sehen", prognostizierte Eintracht-Trainer Oliver Glasner und will mit dem Selbstvertrauen eines Europa-League-Siegers "nicht die weiße Fahne" gegen Bayern hissen. "Die ganze Welt schaut zu. Dem möchten wir gerecht werden."
Noch etwas forscher als Glasner äußerte sich Präsident Fischer, der seine in einem RTL/ntv-Interview getätigte Aussage "Who the fuck is Mané?" aber relativierte. "Jeder weiß, dass ich eine große Leidenschaft auch für den FC Liverpool habe. Aus Spaß habe ich deswegen auf englisch gesagt "wer zum Teufel ist Mané". Ich weiß es. Ein verdammt guter Stürmer, ein Gewinn für die Bundesliga. Wir freuen uns sehr auf diese Begegnung: voller Respekt und Motivation."
Nagelsmann schmunzelte, als er darauf angesprochen wurde. "Ich kenne den Kontext nicht. Wenn's witzig war, ist doch alles okay", sagte der 35-Jährige - und nahm entspannt einen Schluck aus seiner Kaffeetasse. "Ich glaube nicht, dass das Sadio völlig aus der Bahn wirft", witzelte Nagelsmann.
Neuer steht wohl im Tor der Bayern
Nach der Pressekonferenz schlenderte Nagelsmann an Thomas Müller vorbei, der gerade beim Mittagessen saß. Nicht dabei: Der zuletzt wegen einer Magen-Darm-Erkrankung pausierende Neuer, der deshalb auch das Abschlusstraining ausließ. Der 36 Jahre alte Welttorhüter sollte mit den Betreuern und nicht mit der Mannschaft nach Hessen reisen, "um eine gewisse Vorsicht walten zu lassen", erläuterte Nagelsmann.
Der Bayern-Coach plant aber fest mit einem Einsatz seines Kapitäns - sonst würde Sven Ulreich wie zuletzt im Februar und März nach Neuers Knie-OP im Tor stehen. Verzichten müssen die Münchner nach Verletzungen auf Leon Goretzka und Eric Maxim Choupo-Moting sowie den aus der Vorsaison rotgesperrten Kingsley Coman. Spielberechtigt ist Bayerns neues und 17 Jahre junges Sturmjuwel Mathys Tel. Der zum neuen Abwehrchef auserkorenen Matthijs de Ligt könnte von Beginn an starten.
Kahn: "Haben einen Top-Kader!"
Das Supercup-Spektakel zwischen den Bayern und RB Leipzig machte beim 5:3 schon viel Lust auf die denkwürdige und von Mitte November an für über zwei Monate unterbrochene Spielzeit. Im Ligaspiel eins nach Lewandowski vergrößerten die Münchner in Leipzig mit ihrer Offensivwucht um Mané und Super-Dribbler Jamal Musiala die Sorge vor einem weiteren Jahr erdrückender Dominanz. Sie weckten aber durch Defensivschwächen auch Hoffnungen bei der Konkurrenz. "Grundsätzlich nehmen wir keine drei Gegentore als Kollateralschaden", sagte Nagelsmann.
Beide Gegner, die sich beim Frankfurter Pokalsieg 2018, einem 5:1 der Eintracht 2019 beim Ende der Amtszeit von Niko Kovac oder einem 5:0 der Münchner 2020 in den vergangenen Jahren schon einige besondere Duelle lieferten, wollen mit einer guten Liga-Startphase auch für die bereits Anfang September beginnende Saison in der Champions League Tempo aufnehmen.
"Wir haben einen Top-Kader! Alle, die da sind, brennen darauf, noch einen draufzusetzen und mehr Titel zu gewinnen als in der vergangenen Saison", sagte Bayerns Vorstandschef Oliver Kahn. Das wäre ganz nach dem Geschmack von Single-Gewinner Nagelsmann: "Ich würde auch gerne mal so ein Foto machen, wo mehr Dinger drauf sind."