Bürgerschule Sonneberg Eigene Berufsmesse ist ein voller Erfolg

Sarah Jakob

Um sich über verschiedene Berufe zu informieren mussten die Neunt- und Zehntklässler der Bürgerschule in Sonneberg nicht einmal das Gebäude verlassen – die Unternehmen kamen zur sechsten Schulinternen Berufsmesse direkt zu ihnen.

 
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„Was möchtest du später einmal werden?“ – diese Frage stellen sich viele tausend Schüler jedes Jahr, wenn es auf ihren Schulabschluss zugeht. So manch einer weiß schon lange vorher, welcher Tätigkeit er dann nachgehen möchte, oder zumindest, in welche Richtung es gehen soll. Andere wiederum haben noch keine Entscheidung getroffen und nutzen Möglichkeiten, sich über verschiedene Berufsfelder zu informieren. So eine bot sich den Jugendlichen der neunten und zehnten Klassen jüngst in der Bürgerschule. In der Bildungseinrichtung in der Altstadt organisierte das Kollegium rund um Initiatorin und Lehrerin Carolin Fischer nämlich zum nunmehr sechsten Mal eine eigene Berufsmesse.

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„Ihr Baby“ nennt Wirtschaftslehrerin Fischer die Veranstaltung, welche mittlerweile eher zum „Kleinkind herangewachsen ist“ beim Gang durch das Schulhaus. Ihr kam vor ein paar Jahren die Idee, den baldigen Schulabgängern effektiv zu helfen, ihre Zukunft zu gestalten. Umso größer ist ihre Freude, dass dieses Jahr endlich wieder Vertreter von Unternehmen in das Schulhaus eingeladen werden konnten. Denn wie viele alljährliche Veranstaltungen musste auch die interne Berufsmesse während der Coronapandemie schlafengelegt werden.

Doch dafür geht es an einem besonderen Schulvormittag gleich mit Gästen von zahlreichen Unternehmen weiter. Dabei achtete Fischer vor allem darauf, dass diese aus der Region oder den Nachbarlandkreisen kommen. Die jungen Menschen sollen schließlich sehen, dass es direkt vor der Haustür und neben an viele verschiedene Angebote für Praktika und Ausbildungen gibt. So stellen Firmen aus dem Kreisgebiet, wie etwa Obeck, Röchling Medical Solutions und Sauer Polymertechnik Lehren zum Verfahrens- und Werkzeugmechaniker, Maschinen- und Anlagenführer und Industriemechaniker vor, auch im Gepäck haben sie Infos zum kaufmännischen Ausbildungen. Beim Vortrag von Simba Dickie, ebenfalls mit einem Sitz in der Spielzeugstadt vertreten, hörten die Schüler alles über die Arbeit als Fachkraft für Lagerlogistik. Nach weiteren Gästen für die Messe hat die Organisatorin ihre Fühler über die Landkreisgrenzen hinaus ausgestreckt. Aus dem Landkreis Kronach waren Vertreter von Heinz Glas zu Besuch, außerdem von Schuhmacher Packaging aus Ebersdorf bei Coburg. Doch auch der soziale und der medizinische Bereich kamen nicht zu kurz. So führt Carolin Fischer beim Rundgang zum Stand der freien Beruflichen Schule für Pflege und Pädagogik, deren Auszubildende Celina mit ihren Kolleginnen aus Glasbach-Mellenbach im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt angereist ist. Diese hat, wie einige Gäste, auch etwas dabei, um die Schüler praktisch in die Unternehmensvorstellung einzubinden. Im konkreten Fall handelt es sich um zwei Baby-Puppen, die gewickelt werden wollen. Wen es eher in die Verwaltung zieht, der schaut einfach beim Landratsamt oder der Stadt Sonneberg wenige Zimmer weiter vorbei.

Gäste geben ein „Daumen hoch“

Insgesamt sind Ansprechpartner aus 19 verschiedenen Firmen und Einrichtungen der Einladung der Bürgerschule gefolgt. Das freut auch Organisatorin Fischer und ihre Kollegen, denn einen breit gefächerten Überblick zu bieten, war das Hauptziel der sechsten Auflage der schulinternen Messe. Damit man für weiter Projekte aus den gesammelten Erfahrungen profitieren kann, ist nach dem besonderen Schultag noch ein Austausch zwischen Lehrkollegium und den Unternehmensvertretern angesetzt.

Diese Feedbackrunde durchweg positiv aus, wie Lehrerin Fischer im Nachgang berichtet. Besonders gut gefallen habe den Beteiligten die ruhige Atmosphäre im Schulhaus, sowie die allgemeine Planung und Umsetzung. „Die Schüler durften im Vorfeld drei Favoriten angeben, zu deren Vorstellungen sie gern gehen würden“, führt die Initiatorin weiter aus. Natürlich habe es aber im Nachhinein noch genügend Zeit für einen offenen Rundgang gegeben, damit sich die jungen Leute auch weiteres Infomaterial von Wunschfirmen anschauen und anhören konnten. „Wir sind sehr dankbar, dass wir von den Firmen so viel Zuspruch erhalten haben“, betont Fischer. Außerdem waren die Eltern ausdrücklich mit eingeladen. Wer also die wichtigsten Merkmale seines womöglichen Ausbildungsberufs zusammen mit Mutter oder Vater anhören wollte, war dazu gern angehalten.