Bürgermeisterwahlen Ein Stück Versorgungsqualität in den Ort zurückholen

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Marco Rogowski Foto: /Jürgen Glocke

Marco Rogowski ist seit zwölf Jahren Bürgermeister in Schwarza. Bei den Wahlen am 12. Juni tritt er für eine dritte Amtszeit an.

 
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Herr Rogowski, warum kandidieren Sie erneut als Bürgermeister?

Weil ich erstens nach wie vor Spaß habe an der Arbeit als Bürgermeister. Und weil ich mich angesichts einer Reihe offener Fragen und anstehender Probleme nicht vor der Verantwortung gegenüber unserer Gemeinde drücken will. Nicht zuletzt ist es einfach schön, etwas zu bewegen im Ort – zusammen mit den Gemeinderäten, den Vereinen sowie den vielen engagierten Menschen in Schwarza.

Worauf sind Sie im Rückblick auf ihre bisherige Arbeit als Bürgermeister besonders stolz?

Das ist zuallererst die massive Entschuldung, die erreicht werden konnte. Trotz widriger Umstände und trotz getätigter Ausgaben für Investitionen, Instandhaltungen und Verbesserungen haben wir es geschafft, aus eigener Kraft die Gemeinde um gut eine Million Euro zu entschulden. Ende 2022 wird der Schuldenstand noch 398 000 Euro betragen.

Nach überstandener dreijähriger Haushaltskonsolidierung, verbunden mit Sparmaßnahmen für alle Konten der Gemeinde, in meiner ersten Amtszeit konnten wieder Instandsetzungen, vor allem an Straßen (Rasenmühlenstraße, Irma-Stern-Straße und Froschmarkt) ausgeführt werden, ohne die Anwohner mit horrenden Summen belasten zu müssen.

Mit viel Aufwand und Spendengeldern konnte ein lange gewünschter Spielplatz errichtet werden. Der geschotterte Platz am Haus der Vereine erhielt eine Pflasterdecke, der Friedhof wurde gleich mehreren Kuren und Aufwertungen unterzogen. Nach Auflösung des gemeinsamen Bauhofs der VG wurde ein Gemeinde-Bauhof etabliert.

Unser Kindergarten wurde in eigene Trägerschaft zurückgeführt und auf der Suche nach Möglichkeiten der Verbesserung der Versorgung der Dorfbevölkerung wurde das Projekt „Tante Emma Tag und Nacht Markt“ auf den Weg gebracht. Dessen Realisierung ist sehr kompliziert. Ziel ist es, 2023 wieder eine feste Einkaufsmöglichkeit im Ort zu haben.

Welche größeren „Baustellen“ sehen Sie in Schwarza in den nächsten Jahren?

Wie gesagt, zählt dazu die Errichtung einer 24 Stunden Verkaufsstelle, womit ein Stück Lebensqualität ins Dorf zurückgeholt wird. Ebenso steht der Radweg-Lückenschluss zwischen Schwarza und Viernau auf der Agenda, wenngleich zunächst in einer Übergangsvariante.

Noch in diesem Jahr wird die Straße am Köhler von ihrem Feldwegdasein befreit und tiefgründig instandgesetzt. Dies wird sich nicht nur für die Anwohner als eine Wohltat erweisen. Durch den Straßenbau wird die Anbindung der Verkehrswege an eine Brücke geschaffen, die auch für schwere landwirtschaftliche Fahrzeuge geeignet ist. Waldbewirtschaftung und Gewässerunterhaltung/Hochwasserschutz werden weitere Schwerpunktthemen sein.

Die nächsten Jahre werden der Gemeindeführung einiges abverlangen infolge der Auswirkungen von Corona und weiterer weltweiter Krisen. Nicht nur jeder einzelne, auch die Gemeinde wird schwer mit Preisexplosionen bei Reparaturen, Material und Dienstleistungen sowie Erhöhungen der Energie- und Treibstoffkosten zu kämpfen haben. Jede Ausgabe wird künftig noch genauer überlegt werden müssen. Nur mit einer straffen Haushaltsführung werden wir durch die Zeiten kommen.

Interview: Jürgen Glocke

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