Bürgermeister-Wahl Zwei Dörfer ohne Kandidaten

In Oberkatz und in Mehmels müssen die Wähler selbst einen Namen auf den Stimmzettel schreiben. Foto: Christian Schwierstock.adobe.com

Es sind vor allem die bisherigen Amtsinhaber, die in der Meininger Region zur Bürgermeisterwahl am 12. Juni ihren Hut wieder in den Ring werfen. Doch es gibt auch Überraschungen.

 
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Stell dir vor, es ist Wahl und keiner kandidiert: In zwei Dörfern der Meininger Region, in der Gemeinde Mehmels und in Kaltennordheims Ortsteil Oberkatz, ist das der Fall. Hier will niemand für das Amt des Bürgermeisters ins Rennen gehen. Die Wählerinnen und Wähler werden beim Urnengang deshalb kein Kreuz machen können. Stattdessen wird ihnen ein leerer Stimmzettel ausgehändigt, worauf sie den Namen ihres Wunschkandidaten notieren können.

Die Oberkätzer haben darin schon Übung. Vor sechs Jahren kürten sie so ihr Oberhaupt. Doch nach einer Wahlperiode ließ sich Frank Pichl nun nicht wieder aufstellen, weshalb die Wähler des Ortes am 12. Juni erneut den weißen Zettel vor der Nase haben. Nicht anders ergeht es den Mehmelser. In der eigenständigen Gemeinde fand sich auch kein Kandidat, Amtsinhaber René Gramann tritt nach einer Wahlperiode nicht mehr an, weshalb auch hier nun jeder Urnengänger selbst die Frau/den Mann seiner Wahl bestimmen muss.

Ein Ort mit drei Anwärtern

Solche Probleme kennt Einhausen nicht, ganz im Gegenteil. Dort treten drei Bewerberinnen und Bewerberan – so viele wie sonst nirgendwo in der Region. Uta Zickler, die seit sechs Jahren an der Spitze des Ortes steht, tritt nicht wieder an. Der frühere Bürgermeister Lothar Ritzmann, der 2016 gegen sie unterlag, geht aber wieder ins Rennen, außerdem Tino Kilian und Sebastian Hanf.

Zwei Kandidaten stellen sich in Neubrunn, Schwarza und Rohr der Abstimmung.

Überall sonst gibt es nur einen Kandidaten. Falls der Wähler den Anwärter für ungeeignet hält, hat er die Möglichkeit, den Namen eines anderen Bewohners aus dem Ort auf den Wahlzettel zu schreiben.

Fast überall treten in der Meininger Region die bisherigen Amtsinhaber wieder an. Es gibt allerdings sechs Ausnahmen: Neben den Gemeindeoberhäupter in Mehmels und Oberkatz räumen Eva Seeberg aus Sülzfeld, Martin Schellenberger aus Neubrunn, Rolf Pohland aus Untermaßfeld und Ortsteilbürgermeister Manfred Kümpel aus Hümpfershausen den Chefsessel in ihrem Heimatort. Rolf Pohland war sechs Jahre Bürgermeister, alle anderen führten das Ehrenamt über mehrere Legislaturperioden hinweg.

Einer, der seit 1990 als Bürgermeister fungiert und die Lust daran auch nach 32 Jahren nicht verloren hat, ist Reiner Baumann aus Ellingshausen. Niemand in der gesamten Region ist so lange wie er im Amt. Der dienstälteste Bürgermeister ist der einzige Kandidat in seiner Gemeinde.

In den elf Ortsteilen, in denen am 12. Juni ebenfalls die künftigen Bürgermeister bestimmt werden, tritt überall nur ein Kandidat an. Fast immer sind es die jetzigen Ortsteilbürgermeister, nur in Hümpfershausen will Fred Nitschke in die Fußstapfen von Manfred Kümpel treten, der über 20 Jahre der Vorderrhön-Gemeinde vorstand.

Verkürzte Amtszeit

In allen Orten werden ehrenamtliche Bürgermeister gewählt – außer in Wasungen. Dort sitzt ein hauptamtliches Stadtoberhaupt im Rathaus. Für den Stuhl kandidiert Thomas Kästner, der seit sechs Jahren im Amt ist. Weitere Bewerber gibt es nicht.

Gewählt werden die hauptamtlichen und ehrenamtlichen Bürgermeister für die Dauer von sechs Jahren. Nur für die Ortsteile von Kaltennordheim (Aschenhausen, Kaltensundheim, Kaltenwestheim, Melpers, Oberkatz und Unterweid) ist die Legislaturperiode deutlich kürzer. Hier steht die Wahl schon in zwei Jahren zur Kommunalwahl in Kaltennordheim an – damit der Wahltermin in der Rhönkommune künftig auf den selben Tag fällt.

Die Kandidaten auf einen Blick

In einer Stadt (Wasungen), in 16 Gemeinden und 14 Ortsteilen der hiesigen Region wird am 12. Juni der Bürgermeister neu gewählt. Hier die Übersicht der 33 Kandidaten auf einen Blick.

Stadt Wasungen

Hier tritt Thomas Kästner an, der seit sechs Jahren hauptamtliches Stadtoberhaupt ist.

Gemeinden

Birx : Steffen Hohmann (Amtsinhaber)

Christes: Frank Liebaug (Amtsinhaber)

Dillstädt: Liliane Bach (Amtsinhaberin)

Einhausen (3): Uta Zickler (Amtsinhaberin), Tino Kilian und Lothar Ritzmann

Ellingshausen: Reiner Baumann (Amtsinhaber)

Frankenheim: Alexander Schmitt (Amtsinhaber)

Friedelshausen: Michael Kirchner (Amtsinhaber)

Leutersdorf: Frank Ehrenberger (Amtsinhaber)

Mehmels: kein Kandidat

Neubrunn (2): Arno Schimpf und Katja Gutmann

Oberweid: Tino Hencl (Amtsinhaber)

Rohr (2): Siegmar Kleffel (Amtsinhaber) und Gerd Kemmerzehl

Schwarza (2): Marco Rogowski (Amtsinhaber) und Ingrid Heinrich

Sülzfeld: Andrea Krieg

Untermaßfeld: Michael Trampler

Vachdorf: Andreas Baumann (Amtsinhaber)

Ortsteile

Aschenhausen: Günther Rudloff (Amtsinhaber)

Henneberg: Reiner Hoßfeld (Amtsinhaber)

Hümpfershausen: Fred Nitschke

Kaltensundheim: Edgar Gottbehüt (Amtsinhaber)

Kaltenwestheim: Harald Heim (Amtsinhaber)

Melpers: Anja Schmuck (Amtsinhaberin)

Metzels: Janko Goldschmidt (Amtsinhaber)

Oberkatz: kein Kandidat

Stepfershausen: Jens Töpfer (Amtsinhaber)

Unterkatz: Daniel Dietsch (Amtsinhaber)

Unterweid: Christel Bittorf-Rasch (Amtsinhaberin)

Wahns: Susanne Rückert (Amtsinhaberin)

Wallbach: Thomas Hartung (Amtsinhaber)

Walldorf: Ute Pfeiffer (Amtsinhaberin)

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