Bürgermeister-Sport 11.11 Uhr in Floh: Biathlon Helau

Annett Recknagel

Flöher und Strüther Narren ging es in dieser Saison weniger um die Penunzen. Vielmehr testeten sie die Sportlichkeit zweier Bürgermeister aus, um sie anschließend in die Pferdeburg abzuführen.

 
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Potz Blitz! Da plärrten die Narren auf dem Gemeindevorplatz und die Kasse war weg. Unglaublich. Mit Tätärä und Halligalli zielten sie in dieser närrischen Saison gar nicht so sehr auf die Penunzen. Die Jecken wollten den Bürgermeister in Leggings sehen. Au weia! Ist das denn jugendfrei?

Ralf Holland-Nell hatte vorsichtshalber noch ein paar Stulpen übergezogen. Dazu grüne Jogger und ein fesches Cappie. Die mitgebrachten Uraltskier brauchte er nicht. Die närrische Truppe um die beiden Karnevalspräsidenten Enrico Eberhardt für Floh und Nico Weisheit für Struth-Helmershof hatten alles haarklein vorbereitet. Die Challenge hieß: Bürgermeister gegen Bürgermeister und drehte sich natürlich um Biathlon.

Marco Schütz, Scholles in Tambach-Dietharz, ging als Zweiter an den Start. Der Kampf um das Floher Rathaus konnte beginnen. Allein das Anschnallen der Skier war eine erste Gaudi. Dabei konnten die beiden Gemeindeoberhäupter schon froh sein, dass da nicht noch Rollen drunter waren.

Kaum gestartet, schon gab es die erste Verpflegung. Bitter? Sauer? Weiß der Geier. Die zwei Starter verzogen redlich die Gesichter und auf ging es zum Birxsteig. Der war kaum zu bewältigen. Aber die beiden kämpften sich zum ersten Schießen, äh Werfen durch. Auf Büchsen mit dem eigenen Konterfei. Holland-Nell und Schütz mühten sich ab. Die Büchsen flogen. Die Bälle auch. Doch Mist – es wurden nicht alle abgeräumt. Strafrunde! Die wurden durch Kniebeugen ersetzt. Danach Doping-Kontrolle. Das war harter Tobak für zwei Schreibtischtäter.

Auf in die zweite Runde – geschossen, nein geworfen wurde diesmal auf der Hocke heraus. Das Publikum jubelte. Die Narren feixten. Die beiden „Biathleten“ weniger. Am Ende versagte auch noch das Fotofinish. Egal – die närrische Polizei war sofort zur Stelle und nahm die beiden ohne großes Federlesen fest.

Derweil hatte der Postzug aus dem Jahr 1979 die Gemeindeverwaltung durchsucht und war fündig geworden. Von wegen – die Kasse ist weg. Sofort wurde sie konfisziert. Der Schlüssel freilich auch. Das Rathaus bleibt bis zum Aschermittwoch außer Betrieb. Die Narren regieren in Floh-Seligenthal.

Ab ging es in die Pferdeburg – mit Tätärä und Dschingderassassa. Die Mädels der Tanzgarden warfen ihre Beine in die Höhe, die Arme auch. Die Kleinen ahmten es ihnen nach. Die Kapelle spielte so manchen Tusch und die Narren brüllten ihr spezielles „Helau“. Floh-Seligenthal im Ausnahmezustand. Endlich wieder. Zwei Jahre hatte man pausieren müssen. Holland-Nell hatte die Narretei jetzt nicht unbedingt vermisst. Doch am Samstag durfte er es wieder genießen – das Gefühl, abgeführt zu werden. Dabei aber war er nicht allein. Neben Marco Schütz machten auch einige Tambach-Dietharzer Narren den Spaß gerne mit.

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