Im März 2020 hat Tilo Kummer (Die Linke) mit 51,8 Prozent der Stimmen überraschend bereits im ersten Wahlgang die Bürgermeisterwahl in Hildburghausen gewonnen und Holger Obst (CDU) abgelöst. Im April ist der langjährige Landtagsabgeordnete als großer Hoffnungsträger in das Rathaus der Kreisstadt eingezogen. „Es ist ein toller Vertrauensbeweis der Hildburghäuser Bürger. Mit diesem Ergebnis habe ich nicht gerechnet“, hatte Kummer damals gesagt. Seit vielen Monaten bläst dem 54-Jährigen aber kräftiger Wind ins Gesicht, der sich in den vergangenen Wochen noch deutlich verstärkt hat. Denn 13 Stadträte aus allen Fraktionen außer der Linken, also AfD, SPD, Wählergruppe Feuerwehr und Pro Hbn, haben im Oktober das wahr gemacht, was sie seit geraumer Zeit planten. Sie haben einen Antrag auf Einleitung eines Abwahlverfahrens gegen den Bürgermeister gestellt, den sie unter anderem mit schlechter Führung der Verwaltung und nicht eingehaltenen Wahlversprechen begründen. Der Stadtrat wird dazu in seiner Sitzung am heutigen Mittwoch ab 18 Uhr im Stadttheater beraten. Einen entsprechenden Beschluss zum Verfahren kann das Gremium aber frühestens im Dezember fassen.
Bürgermeister Kummer Abwahlverfahren oder nicht?
Jan-Thomas Markert 22.11.2022 - 22:07 Uhr